WIESBADEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einer Forderung nach 4,8 Prozent mehr Geld zieht die IG BCE in die Tarifverhandlungen für rund 94 000 Beschäftigte der hessischen Chemieindustrie. Die Tarifkommission hat zudem ein Plus von 60 Euro bei den Ausbildungsvergütungen und bessere Lösungen für ältere Arbeitnehmer verlangt. "Ältere Beschäftigte müssen entlastet werden, damit sie gesund und ohne finanzielle Einbußen in Rente kommen können", erklärte Landesbezirksleiter Volker Weber am Mittwoch.
Die Forderung gehe an den Möglichkeiten der Unternehmen und der wirtschaftlichen Realität in Hessen vorbei, kritisierte der Arbeitgeberverband Hessenchemie. Sie stehe im deutlichen Gegensatz zu einer aktuell rückläufigen Produktivität und einer Inflation im Null-Komma-Bereich, erklärte Hauptgeschäftsführer Axel Schack. Eine Vielzahl von kleinen und mittleren Unternehmen habe bereits Beschäftigung abbauen müssen. Hessen gehört mit seinem hohen Pharma-Anteil zu den wichtigsten Tarifbezirken der deutschen Chemie-Industrie. Die bundesweite Forderung soll erst am 22. Januar festgezurrt werden. Bislang hat die Gewerkschaft nur einen Korridor zwischen 4 und 5 Prozent genannt. Die erste regionale Verhandlungsrunde beginnt am 26. Januar im Bezirk Nordrhein. In Hessen werden die Verhandlungen einen Tag später aufgenommen.