BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, hat der Politik vorgeworfen, zu wenig gegen das Problem des Fachkräftemangels in Deutschland zu tun. 'Anstelle von Ankündigungspolitik und ideenlosen Gipfeltreffen brauchen wir einen ehrlichen Dialog von Gewerkschaften, Politik und Arbeitgebern', sagte Wetzel der Deutschen Presse-Agentur. Er fügte hinzu: 'Die IG Metall steht dafür zur Verfügung.'
Das Bundeskabinett will am Mittwoch (9.30 Uhr) den von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) vorgelegten Fortschrittsbericht 2013 zum Fachkräftekonzept verabschieden. Zuletzt hatte das Handwerk über Schwierigkeiten geklagt, Nachwuchs zu finden.
Wetzel forderte auch die Unternehmen auf, ihre Personalpolitik auf die neuen Herausforderungen umzustellen. Für fehlende Fachkräfte in bestimmten technischen Berufen seien andere Lösungen nötig als bei Arbeitsplatzlücken in Dienstleistungsberufen, erläuterte er. In dem einen Fall müssten spezielle Qualifikationen gefördert werden, im anderen seien schlechte Arbeitsbedingungen zu verbessern.
An der Sicherung der Fachkräfte entscheide sich die Zukunft der deutschen Wirtschaft, warnte Wetzel: 'Das gelingt nur, wenn man die Beschäftigten beteiligt und ihnen mehr Rechte einräumt - zum Beispiel mit tarifpolitisch verankerten Ansprüchen auf Qualifizierung und vor allem mit mehr Mitbestimmung.'/rm/DP/zb