BERLIN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie fordert wegen der Folgen des russischen Kriegs in der Ukraine staatliche Hilfen. Die Bundesregierung müsse die wirtschaftliche Stärke der Unternehmen bewahren und ihnen helfen, die Krise abzufedern, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands BDI, Joachim Lang, am Mittwoch. "Die deutsche Industrie sieht die Gefahr, dass Unternehmen wegen der Energiepreise oder aufgrund eines russischen Exportstopps von Energierohstoffen in existenzielle Schwierigkeiten geraten."
Schon jetzt seien einige energieintensive Unternehmen gezwungen, ihre Produktion wegen der hohen Kosten für Gas und Strom zu drosseln. Für solche Fälle fordert der Verband Bürgschaften, Garantien, Kredite und staatliche Beteiligungen an gefährdeten Unternehmen - ähnlich wie in der Corona-Krise. Außerdem müssten Bürger und Firmen bei den Netzentgelten entlastet werden.
Die Wirtschaftsweisen hatten ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr deutlich nach unten geschraubt. Der Sachverständigenrat erwartet wegen des Kriegs in der Ukraine nur noch ein Wachstum der Wirtschaft von 1,8 Prozent. Sollte sich der Konflikt verschärfen und zum Beispiel Gaslieferungen nach Deutschland ausbleiben, drohe eine Rezession.