USA planen weitere Milliarden-Kredithilfen
WASHINGTON - Die USA wollen der finanziell angeschlagenen Ukraine dieses Jahr mit Kredithilfen von bis zu zwei Milliarden US-Dollar (1,69 Mrd. Euro) unter die Arme greifen. Sollte das Land seine Reformen vorantreiben, will Washington in der ersten Jahreshälfte 2015 eine Milliarde Dollar freigeben und die Hilfe im Lauf des Jahres um eine weitere Milliarde aufstocken. Das teilte das Finanzministerium am Dienstag mit. Die Regierung in Kiew solle damit ihren Haushalt stabilisieren.
Etat-Ausgleich weckt neue Begehrlichkeiten - Schäuble dämpft
BERLIN - Nach dem ersten ausgeglichenen Bundeshaushalt seit 45 Jahren bahnt sich in der schwarz-roten Koalition ein neuer Streit über Steuersenkungen an. SPD-Fraktionsvize Carsten Schneider forderte am Dienstag in Berlin, den Spielraum zügig zu nutzen, Steuerentlastungen auf den Weg zu bringen und mehr zu investieren.
EU-Kommission bietet Defizitsündern mehr Spielraum an
STRASSBURG - Die EU-Kommission bietet Defizitsündern unter bestimmten Bedingungen mehr Spielraum beim Sparen an. Falls Mitgliedstaaten mit einem überhöhten Defizit von mehr als drei Prozent einen glaubwürdigen Reformplan anbieten, kann die EU-Behörde mehr Zeit zum Sparen geben. Die Kommission veröffentlichte am Dienstag in Straßburg ein Papier, wie sie künftig die Regeln des Paktes auslegen will, um mehr Wachstum zu ermöglichen. Wie es ergänzend aus der Behörde hieß, sei die neue Lesart "kein Blankoscheck" für Frankreich oder Italien. Brüssel hatte Paris und Rom unter Druck gesetzt, ihre Budgets bis März in Ordnung zu bringen.
EU-Investitionspaket: Juncker ruft EU-Staaten zu Beiträgen auf
STRASSBURG - EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat die EU-Staaten aufgefordert, Geld in den geplanten europäischen Investitionstopf einzuzahlen. "Ich möchte meinen Appell an die Mitgliedstaaten erneuern, ihren Beitrag für diesen strategischen Investitionsfonds zu leisten", sagte Juncker am Dienstag im Straßburger Europaparlament. Der Topf mit einem geplanten Umfang von 21 Milliarden Euro wird bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) angesiedelt und soll bis Juni stehen. Damit will die EU neue Investitionen von mindestens 315 Milliarden Euro anschieben. Europaparlament und EU-Ministerrat müssen dem Vorhaben noch zustimmen.
Schäuble: Mehr Ausgaben nur bei stabiler Konjunktur und Kurshalten
BERLIN - Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sieht nach dem vorzeitigen Haushaltsausgleich schon 2014 nur begrenzte Möglichkeiten für zusätzliche Ausgaben. "Wenn wir diese Finanzpolitik fortsetzen können, dann werden wir auch Spielraum für zusätzliche Investitionen gewinnen", sagte Schäuble am Dienstag in Berlin am Rande einer Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Die Spielräume seien so groß wie die wirtschaftliche Entwicklung.
Studie: Mittelstand spart statt zu investieren
BERLIN - Der deutsche Mittelstand baut ein immer dickeres Kapitalpolster auf und investiert weiterhin wenig. Das ist Ergebnis der Sparkassenstudie "Diagnose Mittelstand 2015", die am Dienstag veröffentlicht wurde. Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Georg Fahrenschon, sprach in Berlin von einer "extremen Zurückhaltung" der Unternehmen bei Investitionen und warnte: "Wer heute nicht investiert, läuft morgen Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten."
Venezuela will Bündnis in 'Ölkrieg' schmieden
CARACAS/ALGIER - Das wirtschaftlich schwer angeschlagene Venezuela sucht Verbündete im Kampf gegen die drastisch fallenden Ölpreise. Staatschef Nicolás Maduro tourte durch mehrere Mitgliedstaaten des Opec-Kartells. Er warf den USA dabei vor, durch die Fracking-Methode für ein Überangebot auf dem Ölmarkt zu sorgen.
Großhandel rechnet mit geringem Umsatzplus und Preisverfall
BERLIN - Der Großhandel rechnet nach dem Mini-Umsatzplus im vergangenen Jahr auch 2015 mit einem geringen Wachstum und sinkenden Preisen. Eine Deflation - also ein Preisverfall auf breiter Front - könne daraus aber nicht abgeleitet werden, erklärte der Präsident des Groß- und Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, am Dienstag in Berlin. Die Tendenz rückläufiger Preise bestehe nicht auf allen Wirtschaftsstufen und nicht bei allen Gütern. Bei einer Deflation wird befürchtet, dass sich Verbraucher und Unternehmen in der Hoffnung auf immer weiter fallende Preise mit Kauf- und Investitionsentscheidungen zurückhalten und die Konjunktur abwürgen.
Coeuré: EZB bereit für Entscheidung über Anleihenkäufe
FRANKFURT - Staatsanleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) sind in greifbare Nähe gerückt. "Die Diskussion ist weit vorangeschritten. Wir haben vergangene Woche viele technische Details diskutiert", sagte Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré der "Welt" (Dienstag). "Wir sind auf jeden Fall in der Lage, am 22. Januar eine Entscheidung zu treffen. Was nicht bedeuten muss, dass wir tatsächlich schon entscheiden."
Bund will auch in den nächsten Jahren ohne neue Schulden auskommen
BERLIN - Nach dem früher als geplant erreichten Haushaltsausgleich will die schwarz-rote Koalition bei der Sanierung der Staatsfinanzen nicht locker lassen. Auch in den nächsten Jahren wolle man Etats ohne neue Schulden aufstellen, hieß es am Dienstag in Regierungskreisen in Berlin. "Die Null muss weiter gehalten werden."
Großbritannien: Inflationsrate fällt auf den tiefsten Stand seit fast 15 Jahren
LONDON - In Großbritannien ist die Inflationsrate im Dezember auf den tiefsten Stand seit fast 15 Jahren gefallen. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr nur noch um 0,5 Prozent, wie die Statistikbehörde ONS am Dienstag mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einer Inflationsrate von 0,7 Prozent gerechnet. Im November waren die Verbraucherpreise noch um 1,0 Prozent gestiegen. Vor allem fallende Öl- und Supermarktpreise haben die Inflationsrate im Dezember gedrückt.
Italien: Industrieproduktion steigt im November stärker als erwartet
ROM - Die italienische Industrieproduktion ist im November stärker gestiegen als erwartet. Sie sei um 0,3 Prozent zum Vormonat geklettert, teilte das Statistikamt Istat am Dienstag in Rom mit. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. Im Vormonat hatte die Produktion nach revidierten Zahlen stagniert (zunächst: minus 0,1 Prozent).
Chinas Außenhandel schwächelt - Ziel für 2014 weit verfehlt
PEKING - Mit einem enttäuschenden Zuwachs des Außenhandels um nur 3,4 Prozent hat Exportweltmeister China im vergangenen Jahr sein selbst gestecktes Ziel nicht einmal zur Hälfte erreicht. Hoffnung machte allerdings im Dezember der unerwartet starke Anstieg der Ausfuhren um 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Importe fielen zum Jahresende wegen sinkender Rohstoffpreise um 2,4 Prozent, wie die Zollverwaltung am Dienstag in Peking berichtete.