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Ökonomen-Stimmen zu den geldpolitischen Beschlüssen der EZB

Veröffentlicht am 02.02.2023, 16:21
Aktualisiert 02.02.2023, 16:30
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit der fünften Zinserhöhung in Folge hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) weiter gegen die nach wie vor hohe Inflation in der Eurozone gestemmt. Die Notenbank hob den Leitzins am Donnerstag erneut um 0,50 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent an. Für die nächste geldpolitische Sitzung im März ist bereits eine weitere Zinserhöhung um 0,50 Punkte in Aussicht gestellt.

Die EZB schätzt die wirtschaftlichen Risiken für den Währungsraum mittlerweile ausgewogener ein. Sowohl die Wachstums- als auch die Inflationsrisiken seien ausgeglichener als zuletzt, erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde nach der Zinssitzung. Die Französin verwies unter anderem auf die zuletzt rückläufigen Energiepreise. Die Wirtschaft im Euroraum habe sich als widerstandsfähiger erwiesen als erwartet.

Einschätzungen von Ökonomen zu den Beschlüssen der EZB:

Michael Holstein, Chefvolkswirt DZ Bank:

"Offensichtlich war die EZB in den letzten Wochen nicht damit zufrieden, wie ihre geldpolitische Linie an den Finanzmärkten und in der Öffentlichkeit angekommen ist. Viele Marktteilnehmer nehmen der Notenbank ihre entschlossene Haltung nicht ganz ab. Dieses Problem könnte sich nun fortsetzen, da die Notenbank-Oberen angekündigt haben, nach der März-Sitzung über ihren geldpolitischen Kurs neu nachzudenken. Der Markt wird das als 'taubenhafte' Botschaft interpretieren."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank:

"Zuletzt kam es aber zu offenkundigem Gegenwind der Vertreter südeuropäischer Notenbanken, also vom sogenannten Lager der Tauben, die entweder für kleinere Zinsschritte plädieren oder es am liebsten sähen, wenn bald Schluss wäre mit den geldpolitischen Straffungen. Gleichzeitig plädiert der niederländische Notenbankpräsident Klaas Knot auf den kommenden vier Sitzungen für weitere Erhöhungen um jeweils 50 Basispunkte. Die Meinungsbandbreite hätte also im Vorfeld der Sitzung kaum größer sein können. Doch das Lager der Falken hat die Oberhand gewonnen."

Jens-Oliver Niklasch, Analyst Landesbank Baden-Württemberg (LBBW):

"Die Festlegung auf einen weiteren Zinsschritt in 'signifikanter Höhe' ist ein klarer Sieg der Falken über die Tauben und steht ein wenig im Widerspruch zum Ziel, Meeting für Meeting zu entscheiden. Die Absicht dürfte sein, die Märkte nicht auf die falsche Fährte eines schnellen Endes der Zinsstraffung zu führen. Zu dieser Entschiedenheit dürfte beigetragen haben, dass die wirtschaftlichen Aussichten sich etwas aufgehellt haben und ihr der aktuelle Trend der Energiepreise in die Hände spielt."

Elliot Hentov, Leiter des Macro Policy Research bei State Street (NYSE:STT) Global Advisors:

"Die nächste Sitzung könnte ebenso ausfallen, da eine weitere Anhebung um 50 Basispunkte deutlich signalisiert und entsprechend eingepreist wurde. Aber darüber hinaus wird es wahrscheinlich wieder ein politisches Rätsel geben. Die Wirtschaft der Eurozone mag dank rigoroser Energieeinsparungen, umsichtiger Energiespeicherung und göttlicher Unterstützung in Form eines milden Winters ein 'annus horribilis' vermieden haben. Weitere Wunder sind unwahrscheinlich, und selbst eine leichte Konjunkturabschwächung wird den politischen Kurs der EZB erschweren."

Ralf Umlauf, Analyst Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba):

"Die EZB macht erneut deutlich, dass der Zinszyklus nicht beendet ist, obwohl konjunkturelle Risiken bestehen und alle Entscheidungen von der Entwicklung der wirtschaftlichen Daten, insbesondere der Preisentwicklungen, abhängig sind. Die Zinserwartungen werden seitens der Marktteilnehmer reduziert.

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