😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Ökonomen-Stimmen zum russischen Angriff auf die Ukraine

Veröffentlicht am 24.02.2022, 10:29
© Reuters.

FRANKFURT (dpa-AFX) - Russland hat die Ukraine angegriffen. Präsident Wladimir Putin ordnete am Donnerstagmorgen eine Militäroperation in den Regionen Luhansk und Donezk an. Angriffe wurden auch aus anderen Teilen der Ukraine gegen militärische Infrastruktur gemeldet. Das sagen Ökonomen zu der dramatischen Entwicklung:

Holger Schmieding, Chefökonom Berenberg

"Die Welt steht jetzt vor der schlimmsten globalen Sicherheitsbedrohung seit der Kubakrise von 1962. Wenn Russland eine große Bodenoffensive startet, würde sich dies wahrscheinlich zum schrecklichsten Krieg in Europa seit 1945 entwickeln. Eine menschliche Tragödie. Die USA und Europa werden wahrscheinlich groß angelegte Sanktionen gegen Russland verhängen. Diese könnten - wenngleich nicht darauf beschränkt - eine drastische Einschränkung des Zugangs zu Dollarzahlungen und zu Importen westlicher Technologie umfassen."

Thomas Gitzel, Chefvolkswirt VP Bank

"Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Konflikts sind bislang als relativ überschaubar einzuordnen. Zwar werden die höheren Energiepreise das Wirtschaftswachstum dämpfen, aber der Aufschwung wird sich dennoch fortsetzen. Gleichzeitig nehmen aber die Inflationsrisiken mit den höheren Energiepreisen zu. Gerade deshalb werden die US-Notenbank Fed, aber auch die EZB ihre Geldpolitik straffen - trotz der militärischen Eskalation. Die Fed wird im März möglicherweise sogar eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte lancieren. Die EZB wird einen vorzeitigen Ausstieg aus ihren Wertpapierankaufprogrammen ankündigen. Damit ist aber klar, dass es bei diesem Konflikt keine geldpolitische Unterstützung der Notenbanken geben wird. Die Inflationsrisiken wiegen hierfür zu schwer."

John Vail, Chefstratege bei Nikko Asset Management

"Die Lage in der Ukraine erschwert die politischen Einschätzungen der US-Notenbank Fed, denn je weiter der russische Angriff reicht, desto mehr dürften die Preise für Energie und einige Getreidesorten weiter steigen. In der Zwischenzeit bleiben die US-Binnennachfrage und die Preisgestaltungsmacht der Unternehmen stark. Das erschwert der Fed, zurückhaltender vorzugehen und die finanziellen Rahmenbedingungen zu lockern."

Bastian Hepperle, Analyst Hauck Aufhäuser Lampe

"Den Meldungen von heute früh zufolge haben russische Angriffe auf die Ukraine begonnen. Auch wegen der in Gang gesetzten Sanktionsspirale sind Konjunktur- und Inflationsrisiken nun deutlich gestiegen, insbesondere für den Euroraum. Für die Geldpolitik verstärkt sich das Dilemma, zwischen Inflationsbekämpfung und Konjunkturunterstützung zu entscheiden. Wir rechnen mit einer volatil bleibenden Nachrichtenlage, die Aktienmärkte belasten dürfte."

Carsten Mumm, Chefvolkswirt Donner & Reuschel

"Aufgrund der aktuellen Lage wächst die Verunsicherung an den Börsen. Entscheidend ist, wie lange die Militäroperation andauert, wie weit russische Truppen in die Ukraine vordringen und welche Reaktionen aus dem Westen und aus China erfolgen. (...) Die außenwirtschaftlichen Verbindungen Deutschlands mit Russland und der Ukraine sind mit einem Anteil von 2,3 beziehungsweise 0,3 Prozent am gesamten deutschen Außenhandel überschaubar. Die wichtigste Frage ist, ob es durch Sanktionen zu einem Abschneiden Russlands vom internationalen Zahlungsverkehr und folglich möglicherweise zu einer Einstellung von Erdgaslieferungen kommen könnte. In diesem Fall wären Zahlungsausfälle russischer Schuldner mit Rückwirkungen auf einzelne Banken oder Gläubiger in Europa und weiter steigende Energiepreise wahrscheinlich.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.