BERLIN (dpa-AFX) - Die Denkfabrik Agora Verkehrswende macht in einer Studie Vorschläge für eine umfassende Reform des Pendelverkehrs. "Pendlerinnen und Pendler brauchen von der Politik nicht immer neue finanzielle Entlastungen, sondern einen Plan, wie sie zukünftig klimafreundlich zur Arbeit kommen können", sagte Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende.
Über Jahrzehnte habe die Politik Anreize gesetzt, immer längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen und diese vorrangig allein mit dem privaten Pkw zurückzulegen. "Die aktuelle Krise zeigt, dass dies nicht nur der Gesellschaft hohe ökologische Kosten aufbürdet, sondern auch sicherheitspolitische Risiken mit sich bringt und die Menschen in die Ölpreisfalle treibt."
Für eine Verkehrswende auf dem Weg zur Arbeit ist ein Abbau von Autoprivilegien "unabdingbar", wie es in der Studie heißt. "Eine spürbare Reduzierung der Autonutzung im Berufsverkehr und der so verursachten CO2-Emissionen kann nur erreicht werden, wenn preisliche und infrastrukturelle Maßnahmen zur Begrenzung des Autoverkehrs ergriffen werden." Als Maßnahme genannt werden etwa eine City-Maut sowie ein generelles Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde innerorts und weniger kostenfreie Parkplätze.