(Zahl der vorherigen Wachstumsprognose im 2. Satz korrigiert: 3,9 Prozent (nicht: 3,6).)
ESSEN (dpa-AFX) - Der Krieg in der Ukraine wird nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstitutes RWI das Wirtschaftswachstum in Deutschland spürbar bremsen. Das Institut senkte am Donnerstag seine Wachstumsprognose für dieses Jahr von 3,9 auf 2,5 Prozent. Insbesondere die kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise belasteten Unternehmen und Haushalte.
Nach Einschätzung der Konjunkturforscher dürfte die Inflation in diesem Jahr aufgrund der Energiepreise 5,2 Prozent erreichen und erst im kommenden Jahr wieder auf 2,3 Prozent zurückgehen.
Der deutsche Arbeitsmarkt dürfte sich aber nach Einschätzung der Experten auch in der Krise als robust erweisen. Im Verlauf des Jahres werde die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten voraussichtlich um fast 300 000 steigen. Die Arbeitslosenquote werde von 5,7 Prozent 2021 auf 5 Prozent in diesem Jahr und 4,9 Prozent im kommenden Jahr sinken.
Die Prognose beruht auf der Annahme, dass keine weiteren Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt und gleichzeitig die russischen Gaslieferungen an Deutschland fortgeführt werden. Zudem wird angenommen, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen ab dem zweiten Quartal zurückgeht, die Infektionsschutzmaßnahmen weitgehend aufgehoben und im kommenden Winter nicht erneut nötig sein werden. Darüber hinaus wird unterstellt, dass die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorprodukten sich nach und nach auflösen. Insbesondere die Lockerung der Infektionsschutzmaßnahmen werde positive Impulse auf die Wirtschaft haben, hieß es.