😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

'Krisencocktail' drückt Stimmung in der ostdeutschen Bauindustrie

Veröffentlicht am 02.01.2023, 06:22
Aktualisiert 02.01.2023, 06:30
© Reuters.

LEIPZIG (dpa-AFX) - Die ostdeutsche Bauindustrie sieht sich zum Beginn des neuen Jahres einem ganzen "Krisencocktail" ausgesetzt. Entsprechend gedrückt sei die Stimmung in der Branche, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbands Ost (BIVO), Robert Momberg. Einer Blitzumfrage des Verbandes zufolge rechnen fast 70 Prozent der Unternehmen 2023 mit niedrigeren Umsätzen als im Vorjahr. Anfang 2022 hatten dagegen weniger als 50 Prozent der Befragten sinkende Umsätze erwartet.

"Wir haben derzeit eine negative Dynamik", sagte Momberg. Zwar seien in den ersten neun Monaten 2022 die Auftragseingänge (plus 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) und auch die Umsätze (plus 9,7 Prozent) der ostdeutschen Baufirmen gestiegen. Zugleich seien aber die nach Corona ohnehin schon hohen Baupreise nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges noch einmal nach oben gegangen.

"Das bedeutet, dass unsere Unternehmen real nicht mehr Umsatz machen, sondern nur die Aufträge teurer werden." Der Unterschied zwischen dem nominalen, also nicht preisbereinigten, und dem realen Umsatz sei noch nie so ein großes Thema gewesen wie jetzt.

Die Inflation sei vor allem auch im Wohnungsbau problematisch. Die Bauzinsen seien im Vergleich zum Vorjahr erheblich angestiegen. "Nicht nur die privaten Häuslebauer geben deswegen ihre Vorhaben auf. Auch die Investoren halten sich angesichts der gestiegenen Zinsen zurück", sagte Momberg. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes, auf die sich der Verband bezieht, waren Ende 2021 Baufinanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung noch für 1 Prozent verfügbar, im September 2022 seien es schon 3,11 Prozent gewesen.

Zusätzlich verteuerten die hohen Materialpreise den Haus- und Wohnungsbau weiter. Laut Verband stiegen die Neubaupreise in Ostdeutschland im Vergleich zum dritten Quartal 2021 um knapp 20 Prozent. Hauptgeschäftsführer Momberg sieht deswegen das Ziel der Bundesregierung, jährlich deutschlandweit 400 000 neue Wohnungen zu bauen, in weite Ferne rücken.

Der Bauverband appelliert an die privaten und öffentlichen Auftraggeber, die Risiken am Bau fair zu verteilen. "Partnerschaftliches Bauen" sei jetzt das Gebot der Stunde, sagte Momberg. Es nutze niemanden, wenn man einseitig die Baufirmen belaste. Wenn jetzt Baufirmen die in konjunkturell guten Jahren aufgebauten Kapazitäten abbauen müssten, fehlten die Fachkräfte der Branche, wenn sich die Lage wieder entspanne.

Der Bauindustrieverband Ost vertritt die Interessen von 260 Bauunternehmen mit rund 20 000 Beschäftigten in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.