Investing.com - Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, sagte am Donnerstag, dass die Euro-Wirtschaft dank des Erfolgs der Corona-Impfkampagnen im dritten Quartal auf ein starkes Wachstum zusteuert. Der Dienstleistungssektor habe von der Aufhebung der Sicherheitsmaßnahmen profitiert, ebenso wie das verarbeitende Gewerbe, "das sich gut entwickelt, obwohl die Produktion weiterhin durch Material- und Ausrüstungsengpässe gebremst wird".
Die Konsumausgaben steigen, wenngleich "die Verbraucher angesichts der Pandemie-Entwicklungen etwas zurückhaltend bleiben", so Lagarde. Der Arbeitsmarkt verbessere sich "rasch", die Arbeitslosigkeit gehe zurück und die Zahl der Menschen, die sich in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen befänden, sei gegenüber dem Höchststand des letzten Jahres um etwa 28 Millionen gesunken. Der Anstieg der Inlands- und Auslandsnachfrage fördert den Optimismus der Unternehmen und unterstützt die Investitionsbereitschaft.
Lagarde wies jedoch darauf hin, dass es noch "ein weiter Weg" sei, bis die Eurozonen-Wirtschaft die durch die Pandemie verursachten Schäden überwunden habe. So seien beispielsweise noch mehr als 2 Millionen Menschen weniger beschäftigt als vor der Pandemie.
Die Europäische Zentralbank hat heute mitgeteilt, dass sie die geldpolitischen Zügel etwas anziehen und ihr monatliches Pandemie-Notkaufprogramm (PEPP) ab dem vierten Quartal moderat zurückfahren wird.
Die Leitzinsen bleiben aber unverändert niedrig: der Hauptrefinanzierungssatz, der Einlagensatz und der Spitzenrefinanzierungssatz bleiben erwartungsgemäß bei 0,0 %, minus 0,5 % bzw. plus 0,25 %.