Investing.com - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat seine Ablehnung gegenüber einem von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) geplanten Industriestrompreis bekräftigt. In seiner Rede beim Wirtschaftstag des Wirtschaftsrates der CDU in Berlin machte Lindner deutlich, dass er nichts von einem Industriestrompreis halte, der letztendlich mit Steuergeldern subventioniert werden müsse. Dow Jones News hatte als erstes darüber berichtet.
Besorgt äußerte sich Lindner vor allem darüber, dass ein solcher Preis sich langfristig etablieren und den Staat finanziell an seine Grenzen führen könnte. Seiner Meinung nach sollte man stattdessen an "der Physik" ansetzen, also bei der Verbesserung der Erzeugungskapazitäten. Lindner betonte die Notwendigkeit, dass die Energiepolitik auf physikalische Praxistauglichkeit ausgerichtet sein müsse, um langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit beizutragen.
Habeck will die angeschlagene deutsche Industrie mit einem subventionierten Strompreis unterstützen, der dann ab 2030 durch den so genannten "Transformationsstrompreis" abgelöst werden soll. Dank erneuerbarer Energien soll dieser Preis dann günstiger sein. Ohne solche Maßnahmen, so warnt der Wirtschaftsminister, könnte Deutschland in Zukunft die Industrie aufgrund der hohen Strompreise verlieren. Der Industriestrompreis soll für energieintensive Industriezweige bei sechs Cent gedeckelt werden. Für die Finanzierung der Pläne sollen Gelder aus dem "Wirtschaftsstabilisierungsfonds" bereitgestellt werden.