VILNIUS (dpa-AFX) - Litauens Parlament fordert angesichts des Ukraine-Kriegs einen Lieferstopp von Energieressourcen aus Russland. In einer am Dienstag einstimmig angenommenen Entschließung fordert die Volksvertretung Seimas die Regierung in Vilnius auf, Lösungen vorzulegen, um den Import und Verbrauch von russischem Öl und Erdgas so schnell wie möglich zu stoppen. Dazu sei auch ein rechtlicher Rahmen auszuarbeiten, der es Unternehmen ermöglicht, bestehende Verträge über russische Energie-Lieferungen kündigen zu können.
Auch rufen die Abgeordneten das Kabinett des baltischen EU- und Nato-Landes dazu auf, die strategischen Projekte zu beschleunigen, mit denen Litauens Energienetze vom russisch-belarussischen Netz abgekoppelt und mit denen von Kontinentaleuropa synchronisiert werden sollen. Weiter sollten von der Regierung dringend Vorschläge zum Ausbau erneuerbarer Energien vorgelegt und die lokale Eigenerzeugung von Strom gefördert werden, hieß es in der Erklärung.
Litauen bezieht nach Parlamentsangaben jährlich Energieressourcen (Öl, Gas und Strom) im Wert von mehr als drei Milliarden Euro von Russland. Der Baltenstaat grenzt an die russische Exklave Kaliningrad sowie an Russlands Verbündeten Belarus.