WIEN (dpa-AFX) - Der Lufthansa F:LHA-Tochter Austrian Airlines (AUA) drohen nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) Gehaltsnachzahlungen von mehreren Millionen Euro. Das berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Donnerstag. Kurz nach dem EuGH-Entscheid sei am selben Tag der Aufsichtsrat der Fluggesellschaft zu Beratungen zusammengekommen.
Die angeschlagene AUA hatte 2012 nach der Übernahme durch die Lufthansa die Tarifverträge der Austrian-Beschäftigten gekündigt. Um bei den Personalkosten zu sparen, wurde zudem der Flugbetrieb an die Regionaltochter Tyrolean ausgegliedert. Der EuGH entschied jetzt aber grundsätzlich, dass ein alter Tarifvertrag so lange anzuwenden ist, bis eine neue Vereinbarung unterschrieben ist. Auf dieser Grundlage muss nun Österreichs Oberster Gerichtshof in dem Streit entscheiden.
Wie es im Ringen um einen neuen Konzerntarifvertrag weitergehe, sei unklar, berichtete APA. Die AUA strebe einen Vergleich an. Konzernsprecher Peter Thier bestritt, dass die Airline Gefahr laufe, wieder in die roten Zahlen zu stürzen. "Wir sind in einer stabilen Situation", sagte er.
2012 hatte die AUA vor der Insolvenz gestanden. Seit der Flugbetrieb unter das Dach der Tyrolean gestellt wurde, arbeiten Piloten und Flugbegleiter zu schlechteren Bedingungen. Im Gegenzug verbessern sich die Ergebnisse der Lufthansa-Tochter.tw