Frankfurt, 03. Mai (Reuters) - Die wachsende Hoffnung auf eine rasche Überwindung der Coronavirus-Pandemie macht Staatsanleihen unattraktiver. Investoren warfen am Montag Papiere aus ihren Depots und trieben die Renditen damit weiter in die Höhe. Zehnjährige Bonds aus Deutschland DE10YT=RR , Frankreich FR10YT=RR und den Niederlanden NL10YT=RR rentierten mit minus 0,162 Prozent, plus 0,200 Prozent beziehungsweise minus 0,015 Prozent jeweils auf dem höchsten Stand seit rund einem Jahr. Die Rendite ihrer italienischen IT10YT=RR Pendants erreichte mit plus 0,903 Prozent den höchsten Stand seit etwa sieben Monaten.
"Die Corona-Infektionen in Deutschland und den Niederlanden stabilisieren sich; in Frankreich und Italien gehen sie zurück", schrieben die Analysten des Research-Hauses BCA. "Gleichzeitig nehmen die Massen-Impfungen in der Euro-Zone an Fahrt auf. Das wird es den Behörden erlauben, Pandemie-Beschränkungen zu lockern." Dadurch könne mit einer Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität gerechnet werden.
Die Aussicht auf eine kraftvolle Erholung der Wirtschaft von den Corona-Folgen hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Inflationssorgen geschürt. Die Europäische Zentralbank (EZB) betonte aber mehrfach, dass der Preisdruck verhalten bleiben werde. Außerdem verstärkte sie ihre Anleihekäufe, um die Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen niedrig zu halten und den beginnenden Aufschwung nicht zu gefährden.