FRANKFURT (dpa-AFX) - Bei den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern sind die Schäden durch Produktplagiate in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Mit 6,4 Milliarden Euro liegen sie rund 1,2 Milliarden Euro unter dem 2020 ermittelten Wert, wie der Branchenverband VDMA am Dienstag in der Studie "Produktpiraterie 2022" berichtete. Es würden deutlich mehr Maßnahmen eingeleitet, sobald ein Plagiatsfall entdeckt werde, sagte Studienleiter Steffen Zimmermann.
Von den befragten Firmen sehen sich weiterhin rund drei Viertel (72 Prozent) von Produktpiraterie betroffen. Nach wie vor stammten die meisten Fälschungen aus China (87 Prozent der Fälle), gefolgt von Indien (26 Prozent) und Deutschland (19 Prozent). Sie kamen den Angaben zufolge von Wettbewerbern, aber auch von Kunden und anderen Geschäftspartnern. Nicht wenige der Fälschungen stellten nach Darstellung der Originalhersteller ein Sicherheitsrisiko für Bediener und Anwender der Maschinen dar.
Nur noch rund ein Drittel der entdeckten Plagiate bleibe für die Fälscher folgenlos, heißt es in der Studie. Vor zwei Jahren war es noch knapp die Hälfte gewesen. Vor allem kleine Unternehmen tun sich wegen des möglichen Aufwands schwer damit, gegen die Produktpiraten vorzugehen. Der VDMA empfiehlt, zumindest ein außergerichtliches Vorgehen zu prüfen. Nach Anwaltsschreiben, persönlichen Gesprächen oder Aufklärungsmaßnahmen beim Kunden stelle sich erfahrungsgemäß eine erste Besserung ein.