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Medizinisches Cannabis hilft nicht bei Ängsten und Depressionen, verdoppelt Suchtgefahr - Studie

Veröffentlicht am 24.03.2022, 16:32
© Reuters.  Medizinisches Cannabis hilft nicht bei Ängsten und Depressionen, verdoppelt Suchtgefahr - Studie

Die Verwendung von medizinischem Marihuana zur Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen und Depressionen führt nicht zu einer Verbesserung dieser Symptome- Vielemehr verdoppelte es das Risiko, eine Cannabiskonsumstörung zu entwickeln, wie eine neue Studie ergab.

Die Studie des Massachusetts General Hospital (MGH) in den USA, die in der Fachzeitschrift JAMA Network Open veröffentlicht wurde, untersuchte 269 Erwachsene aus dem Großraum Boston mit einem Durchschnittsalter von 37 Jahren, die einen Ausweis für medizinisches Marihuana beantragen wollten.

Da die Forscher kein "Placebo"-Cannabis herstellen konnten, wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: Eine Gruppe begann sofort mit dem Konsum; die andere Gruppe wartete 12 Wochen, bevor sie die Cannabis-Behandlung startete.

Keine Verbesserung von Schmerzen, Depressionen oder AngstzuständenDie Studie ergab, dass der Erhalt einer Erlaubnis für medizinisches Marihuana und die Verwendung von Cannabisprodukten mit der erforderlichen medizinischen Aufsicht zur Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen oder depressiven Symptomen keine signifikante Verbesserung dieser Probleme bewirkte.

Stattdessen erhöhte der Einsatz von medizinischem Marihuana das Risiko der Betroffenen, eine Cannabiskonsumstörung zu entwickeln. Diese wird von den Gesundheitsbehörden typischerweise als die Unfähigkeit einer Person definiert, mit dem Konsum von Marihuana aufzuhören, obwohl es in ihrem Leben gesundheitliche und soziale Probleme verursacht.

Die Wahrscheinlichkeit, diese Störung zu entwickeln, war in der Gruppe, die sofort eine medizinische Marihuana-Erlaubnis erhielt, fast dreimal so hoch wie in der Gruppe, die erst 12 Wochen später begann.

In der ersten Gruppe habe es "keine signifikanten Veränderungen bei der Schmerzintensität oder bei Angst- oder depressiven Symptomen" gegeben.

Allerdings hätten sich Probleme wie Schlaflosigkeit und das generelle Wohlbefinden verbessert - Vorteile, die laut der Studie weitere Folgeuntersuchungen benötigen.

Vorstoß für medizinisches MarihuanaMedizinisches Cannabis hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen, und ein Dutzend Länder, darunter das Großbritannien, Kanada und Australien - sowie 36 US-Bundesstaaten und der District of Columbia - erlauben den Verkauf von Cannabis für medizinische Zwecke und machen es durch eine "medizinische Marihuana-Karte" für eine Vielzahl von Gesundheitszuständen zugänglich.

Cannabis kann Berichten zufolge Schmerzen, Schlaf sowie Angstzustände und depressive Symptome lindern und wird daher häufig zur Behandlung dieser Probleme eingesetzt.

Der Konsum wurde jedoch auch mit psychotischen und depressiven Störungen, Manie, Selbstmord und kognitiven Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht.

"Wir haben festgestellt, dass die Verwendung von Cannabis zu medizinischen Zwecken negative Folgen haben kann", sagte die Hauptautorin der Studie, Jodi Gilman vom Zentrum für Suchtmedizin am MGH, in einer Erklärung.

Die Patienten sollten besser beraten werden. Derzeit ist es ja erlaubt, die eigenen Produkte und Dosierung zu bestimmen. Oft fehlt auch die professionelle Nachsorge.

Besonders beunruhigend war für sie die Tatsache, dass Menschen mit Angst- oder Depressionssymptomen - die häufigsten Erkrankungen, für die medizinisches Cannabis in erster Linie genutzt wird - am anfälligsten für die Entwicklung einer Suchterkrankung waren.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass "eine medizinische Marihuana-Karte für Menschen mit affektiven Störungen ein hohes Risiko darstellen oder sogar kontraindiziert sein kann".

"Unsere Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer besseren Entscheidungsfindung bei der Frage, ob der Konsum von Cannabis bei bestimmten medizinischen Beschwerden begonnen werden soll, insbesondere bei Stimmungs- und Angststörungen, die mit einem erhöhten Risiko einer Cannabiskonsumstörung verbunden sind", so Gilman.

Fehlende RegulierungIhr Team fand heraus, dass die Teilnehmer:innen zu Beginn der Studie keine Anzeichen für einen problematischen Cannabiskonsum aufwiesen, und dennoch entwickelten einige von ihnen die Störung innerhalb der ersten 12 Wochen des Kartenbesitzes.

In der vom US National Institute on Drug Abuse (NIDA) finanzierten Studie wird argumentiert, dass Mediziner:innen, Patient:innen und Behörden die Risiken des Cannabiskonsums in einem medizinischen Umfeld sorgfältig abwägen sollten - insbesondere bei Menschen mit affektiven Störungen, die besonders anfällig für eine Abhängigkeit sein können.

Auch die Regulierung und Verteilung von Cannabis an Menschen mit medizinischem Marihuanaausweis müsse in den USA deutlich verbessert werden, so Gilman.

"Die Patienten sollten besser beraten werden. Derzeit ist es ja erlaubt, die eigenen Produkte und Dosierung zu bestimmen. Oft gibt es keine professionelle Nachsorge", sagte sie.

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