😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Milliardenspritze für eine "pünktlichere und effizientere" Bahn

Veröffentlicht am 14.01.2020, 18:42
© Reuters.
ALVG
-

Bund und Bahn stecken in den kommenden zehn Jahren 86 Milliarden Euro in die Sanierung des zum Teil maroden Schienennetzes - so viel Geld wie nie zuvor. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und die Bahn-Spitze sprachen bei der Unterzeichnung einer neuen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung von einer historischen Modernisierungsoffensive. «Es wird das Jahrzehnt der Schiene», sagte Scheuer.

Es wird das Jahrzehnt der Schiene
Andreas Scheuer Deutscher Verkehrsminister

«Ich erwarte, dass die Bahn diese Chancen nutzt.» Sie müsse pünktlicher, effizienter und besser werden. Er habe eine «Ungeduld», dass es in überschaubaren Zeiten erhebliche Verbesserungen gebe.

MARODE BRÜCKEN UND ANLAGEN

Die Deutsche Bahn spielt eine wichtige Rolle beim Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Ziel ist es, dass mehr Fahrgäste vom Auto und Flugzeug auf die klimafreundlichere Schiene umsteigen.

An vielen Stellen im 33.000 Kilometer langen Schienennetz gibt es jedoch großen Investitionsbedarf wegen teils maroder Brücken und Anlagen. Auch viele Schienenstrecken sind in die Jahre gekommen - auch ein Grund für Verspätungen und andere Störungen.

Dazu wurde Anfang des Jahres die Mehrwertsteuer im Fernverkehr gesenkt, sodass Tickets günstiger geworden sind.

© Euronews

Mit den Milliardenmitteln soll das Schienennetz umfassend modernisiert werden. Der Bund trägt davon 62 Milliarden Euro, die Bahn 24 Milliarden Euro an Eigenmitteln. Durchschnittlich stehen damit laut Ministerium 8,6 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung. Dies seien 54 Prozent mehr als im vergangenen Planungszeitraum. Die neue Vereinbarung hat eine doppelt so lange Laufzeit als die vorige.

Dies soll auch der Bauwirtschaft mehr Planungssicherheit geben. Bahn-Chef Richard Lutz sagte, für die Bahn habe ein entscheidendes Jahrzehnt begonnen. Ziel seien mehr Zuverlässigkeit und Komfort für

die Kunden. Für mehr Pünktlichkeit sei eine leistungsfähige Infrastruktur eine unabdingbare Voraussetzung. Die Einschränkungen für die Kunden durch mehr Baustellen sollten durch ein «kundenfreundliches Bauen» verringert werden.

Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte, für mehr Klimaschutz brauche es eine Mobilitätswende. Auch Scholz machte deutlich, die Bahn müsse nun Leistung erbringen.

Der Ehrenvorsitzende des Fahrgastverbands Pro**Bahn, Karl-Peter Naumann**, kritisierte den Umfang der Vereinbarung. «Wir brauchen deutlich mehr», sagte er ("dpa"). «Es ist jahrelang nicht genügend Geld in den Erhalt des Netzes investiert worden.» Allein die Kosten für den Brückenbau hätten sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt. Das werde durch die neue Vereinbarung zwischen Bund und Konzern nicht aufgeholt. Zudem fehlten Ingenieure. «Viele Verspätungsursachen bleiben deshalb bestehen», sagte Naumann.

Viele Verspätungsursachen bleiben bestehen
Karl-Peter Naumann Fahrgastverband Pro Bahn

Die Fahrgäste spürten keine positiven Auswirkungen der Vereinbarung. Der Geschäftsführer des Verkehrsbündnisses Allianz (DE:ALVG) pro Schiene, Dirk Flege, sagte: «Die Zugreisenden müssen sich erst einmal auf viele Baustellen einstellen. Aber es ist gut, dass jetzt deutlich mehr in den Erhalt des Schienennetzes investiert wird.» Und: «Allerdings fährt der Bund den dringend notwendigen

Ausbau des Schienennetzes nach wie vor auf Sparflamme. Ohne mehr Kapazitäten, ohne mehr Gleise wird sich die Lage für die Zugreisenden nicht spürbar verbessern.» Die Bahn müsse zurück in die Fläche. Stillgelegte Strecken müssten reaktiviert werden.

Der Grünen-Verkehrspolitiker Matthias Gastel sprach von einer «Notoperation», die den drohenden Kollaps im deutschen Schienennetz abwenden solle. Durch die jahrzehntelange chronischeUnterfinanzierung der Schiene gebe es einen Investitionsstau von mehr als 50 Milliarden Euro. «Es wird 15 bis 20 Jahre dauern, bis der von der Großen Koalition zu verantwortende Sanierungsstau beseitigt ist.»

Scheuer will im Frühjahr in einem Spitzentreffen über Grundsatzfragen bei der Bahn sprechen, dabei dürfte es vor allem um die komplexen Strukturen bei dem Konzern gehen.

su mit dpa

© AFP

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.