BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die Nato-Staaten haben im vergangenen Jahr fast 1,18 Billionen US-Dollar (etwa 1,06 Billionen Euro) für Verteidigung ausgegeben. Im Vergleich zu 2020 entsprach dies einem Anstieg um 5,8 Prozent, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hervorgeht. Zum Vergleich: Das Verteidigungsbudget Russlands wurde vom Internationalen Institut für Strategische Studien (IISS) zuletzt auf gerade einmal 62,2 Milliarden US-Dollar (56 Mrd. Euro) geschätzt. Auch das von China lag demnach mit 207,3 Milliarden US-Dollar (186 Mrd. Euro) deutlich niedriger.
IISS-Experten warnen allerdings davor, die Zahlen als Argument zu nehmen, bei den Verteidigungsausgaben wieder auf die Bremse zu treten. Ihnen zufolge bekommen Länder wie Russland und China dank anderer Kostenstrukturen vergleichsweise viel Schlagkraft aus dem investierten Geld. Auch Stoltenberg warnte davor, in den Anstrengungen nachzulassen. "Wir sind mit einer neuen sicherheitspolitischen Realität konfrontiert", sagte der Nato-Generalsekretär mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine.