😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Original-Research: Evotec AG (von Montega AG): Kaufen

Veröffentlicht am 20.05.2014, 10:07

Original-Research: Evotec AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu Evotec AG

Unternehmen: Evotec AG

ISIN: DE0005664809

Anlass der Studie: Update

Empfehlung: Kaufen

seit: 20.05.2014

Kursziel: 3,80

Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten

Letzte Ratingänderung:

Analyst: Dr. Stefan Schröder; Tim Kruse

Licht und Schatten bei Janssen-Projekten

Evotec hat wie erwartet das Geschäftsjahr 2014 mit einem verlustreichen

ersten Quartal eröffnet. Verantwortlich sind hierfür in erster Linie

geringe Umsatzbeiträge aus Meilensteinen und hohe F&E-Investitionen. Trotz

der Schließung des Standortes Indien konnten die Konzernumsätze um 3% auf

17,6 Mio. Euro (Vj.: 17,1 Mio. Euro) gesteigert werden, auf Basis

unveränderter Wechselkurse um 5% (vornehmlich USD). Die Bruttomarge lag mit

26,2% gleichauf mit der des Vorjahresquartals (26,1%) und hätte sich bei

konstanten Wechselkursen auf 28% erhöht. Dieser Anstieg reflektiert den

Erfolg der fortgeführten Kostenoptimierungsprogramme. Die F&E-Aufwendungen

erfuhren infolge der Investitionen in eine signifikant gestiegene Anzahl an

Cure X- und Target X-Initiativen im Segment EVT Innovate eine starke, aber

planmäßige Ausweitung um 28% auf 3,0 Mio. Euro. Einen zweistelligen Anstieg

(11%) verzeichneten gleichfalls die Vertriebs- und Verwaltungskosten, die

sich wegen verstärkter Business Development-Aktivitäten auf 4,4 Mio. Euro

erhöhten. Entsprechend fiel das bereinigte EBITDA - vor Änderungen bei

Earn-out-Komponenten - in Q1 2014 konzernweit auf -1,3 Mio. Euro (Vj.:

-0,4 Mio. Euro), während im Segment EVT Execute ein positives bereinigtes

EBITDA von 2,3 Mio. Euro erzielt wurde. Evotecs operativer Verlust erhöhte

sich in Q1 2014 auf 3,5 Mio. Euro (Vj.: 2,7 Mio. Euro). Das Nettoergebnis

betrug -4,0 Mio. Euro (Vj.: -2,9 Mio. Euro). Bei einem operativen Cashflow

von -5,1 Mio. Euro verfügt das Unternehmen per Ende März über eine nach wie

vor starke Liquiditätsposition von 90,3 Mio. Euro.

Die Finanzprognosen für 2014 hat das Unternehmen anlässlich der Q1-Zahlen

bekräftigt: Im laufenden Geschäftsjahr erwartet Evotec ein Wachstum des

Konzernumsatzes vor Meilensteinen, Upfrontzahlungen und Lizenzen im hohen

einstelligen Prozentbereich. Die F&E-Aufwendungen sollen 2014 auf 10 bis 14

Mio. Euro ansteigen. Wie in der Telefonkonferenz zu erfahren war, werden

sich die zusätzlichen Mittel hauptsächlich auf folgende Programme

konzentrieren: CureNephron (AstraZeneca, Harvard), CureMotoneuron

(Harvard), TargetPGB (Harvard), TargetPicV (Haplogen), TargetKDM (Dana

Farber, Belfer) und TargetImmuniT (Apeiron). Mit einer CAPEX-Guidance von

rund 5 bis 7 Mio. Euro wird Evotec weiterhin kräftig in den Ausbau von

Kapazitäten und Technologien investieren. Das EBITDA vor Änderungen bei

Earn-out-Komponenten ebenso wie der operative Cashflow sollen im Jahr 2014

positiv und auf ähnlichem Niveau wie in 2013 ausfallen. Seinen hohen

Cashbestand von über 90 Mio. Euro plant Evotec zum Jahresende zu halten.

Hinsichtlich der Produktpipeline überraschte Evotec mit positiven wie

negativen Nachrichten aus den laufenden Entwicklungspartnerschaften mit

J&J-Tochter Janssen Pharmaceuticals:

- Nach Reevaluierung wird Janssen nun doch die Entwicklung des

NMDA-Antagonisten der EVT100-Serie zur Therapie behandlungsresistenter

Depressionen (TRD) und möglicher weiterer Depressionsformen fortführen. Im

Dezember vorigen Jahres konnten nach inkonsistenten Testergebnissen aus

präklinischen Tierstudien die erforderlichen pharmakologischen

Eigenschaften der Substanz nicht zweifelsfrei bestätigt werden. Die für

2013 erwartete signifikante Meilensteinzahlung in Höhe von 8 Mio. USD

unterblieb infolgedessen. Evotec musste eine Umsatz- und Gewinnwarnung

herausgeben. Die entsprechende Wertberichtigung schlug mit rund 19 Mio.

Euro zu Buche. Der nun positive Bescheid von Janssen bedeutet also 'back to

square one': Janssen wird den fraglichen Teil der präklinischen Tierstudien

wiederholen, voraussichtlich mit beiden Kandidaten EVT101 und EVT103, um

eindeutige Resultate zu erhalten. Positive Testergebnisse vorausgesetzt,

wird Janssen im unmittelbaren Anschluss daran klinische Phase-II-Studien

initiieren. Meilensteinzahlungen werden 2015 erwartet. Janssens

Wiederaufnahme des EVT100-Programms ist also auf mittlere Sicht in hohem

Maße bewertungsrelevant. Mit dem Eintritt in die Klinik geht das

Wirkstoffprogramm als eigenständige Position in die klinische

Portfolio-Bewertung ein und wird künftig zu einem Werttreiber mit hoher

Visibilität.

- Eine herbe Enttäuschung war hingegen die Entscheidung Janssens, die

Partnerschaft im Bereich der Betazellregeneration mit Wirkung zum Ende

April auslaufen zu lassen ('Phase out'). Damit hat das Flagschiff unter den

auslizenzierten Pipelineprogrammen bereits anderthalb Jahre nach dem

Stapellauf Schiffbruch erlitten. Die CureBeta-Allianz zwischen Harvard und

Evotec bleibt weiterhin bestehen. Evotec und Harvard werden auch zukunftig

in diese - auch aus unserer Sicht unbestritten hoch innovative und

vielversprechende - Allianz investieren und versuchen, alternative Partner

zu identifizieren. Mit einer kurzfristigen Neuverpartnerung ist allerdings

nicht zu rechnen. Hintergrund des Entwicklungsstopps bei Janssen bilden

biologisch bedingte Entwicklungshürden, die einen Eintritt in Phase I nach

der angestrebten dreijährigen Entwicklungszeit verhindern. Der

Lizenzvertrag bleibt formal intakt. Evotec kann die Abschlagszahlung in

voller Höher behalten, muss aber aufgrund des vorzeitiges Endes auf

restliche, umsatzgenerierende Forschungszahlungen bis Juli 2015 verzichten.

Andererseits erhält Evotec von Janssen eine Entschädigung für das

vorgehaltene Personal, das nun auf anderweitige Projekte umgeschichtet

werden muss. Aufgrund des präklinischen Status der CureBeta-Lizenz hat das

'Phase out' keine unmittelbare Bewertungsrelevanz. Meilensteine und

Umsatzbeteiligungen waren von uns nicht eingepreist.

Trotz dieses Rückschlags sehen wir keinen Anlass, Evotecs Geschäftskonzept

grundsätzlich in Frage zu stellen. Das Unternehmen hat in jüngster Zeit mit

der Teilauslizenzierung von CureNephron-Projekten an AstraZeneca, den auf

Target X-Initiativen beruhenden Lizenzdeals mit Debiopharm (TargetCanMet)

in Q1 2014 und Janssen (TargetAD) in 2013 beweisen, dass es eigene Targets

und Wirkstoffprogramme in frühen Phasen erfolgreich zu kommerzialisieren

weiß. Auch wenn die Volumina der genannten Deals zugegebenermaßen nicht an

Janssens CureBeta-Lizenz von 2012 heranreichen. Für das noch junge

Geschäftsjahr 2014 darf man auf diesem Gebiet weitere erfolgreiche

Abschlüsse erwarten.

Darüber hinaus kündigen sich für 2014 wichtige klinische Fortschritte an,

die sich zu maßgeblichen Werttreibern des Unternehmens entwickeln können.

So stellte CEO Dr. Lanthaler im Jahr 2014 für mindestens zwei

Wirkstoffprogramme aus langjährigen Forschungsallianzen den Übertritt in

die klinische Phase in Aussicht. Obwohl namentlich nicht genannt, nehmen

wir angesichts des Reifegrades der Projekte an, dass es sich dabei um ein

potenzielles Krebsmedikament aus der Kooperation mit Boehringer Ingelheim

sowie ein innovatives Schmerzmittel aus der Forschungsallianz mit Novartis

handeln dürfte.

Zudem stehen für das Diabetesmittel DiaPep277(R) gegen Ende 2014 bzw. Anfang

2015 die Ergebnisse einer zweiten Phase-III-Studie an. DiaPep277(R)

(Umsatzpotenzial 500 Mio. bis 1,3 Mrd. EUR) hatte in einer ersten

Phase-III-Studie seine primaren und sekundaren Endpunkte erreicht und

steht, positive Daten vorausgesetzt, kurz vor der Markteinführung (geplant

2016). Resultate der von Roche durchgeführten Phase-IIb-Studie mit EVT302

in Alzheimer werden 2015 erwartet.

Fazit

Der Entwicklungsstopp des Projektes zur Betazellregeneration durch Janssen

ist eine große Enttäuschung. Die Marktreaktion halten wir jedoch für

überzogen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass aus der CureBeta-Allianz

First in Class Kandidaten für einen Milliardenmarkt hervorgehen werden.

Nicht umsonst verstärken Evotec und Harvard die Forschungsaktivitäten, um

die biologisch bedingte Entwicklungshürden anzugehen. Nach dem rasanten

Erkenntnisgewinn auf dem Gebiet der Betazellregeneration stehen die Chancen

hierfür außerordentlich gut.

Die oben beschriebenen klinischen Aktivitäten werden - positive Daten

vorausgesetzt - einen spürbaren Einfluss auf unsere Bewertung haben und

bilden die Grundlage für einen deutlich verbesserten Newsflow in den

kommenden Quartalen. Vor diesem Hintergrund stufen wir die Aktie nach dem

jüngsten Kursrücksetzer auf Kaufen hoch und bestätigen unser unverändertes

Kursziel von 3,80 Euro.

+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss

bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /

HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in

Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine

Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega

unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,

Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'

und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die

Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und

Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation

gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum

der Montega AG.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:

http://www.more-ir.de/d/12321.pdf

Kontakt für Rückfragen

Montega AG - Equity Research

Tel.: +49 (0)40 41111 37-80

web: www.montega.de

E-Mail: research@montega.de

-------------------übermittelt durch die EQS Group AG.-------------------

Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.

Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung

oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.