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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Frühlingsrollen, Kommentar zu ...

Veröffentlicht am 04.06.2013, 20:57
Aktualisiert 04.06.2013, 21:00
Börsen-Zeitung: Frühlingsrollen, Kommentar zu EU-Strafzöllen von

Detlef Fechtner

Frankfurt (ots) - Ein ziemliches Hin und Her: Erst tritt die

EU-Kommission laut auf und droht mit entschlossenem Vorgehen -

angeheizt von Vertretern der hiesigen Solarbranche. Lange schaut die

Bundesregierung zu - und es scheint sie nicht zu stören. Dann jedoch

äußert Deutschland auf einmal lautstark Unmut über Strafzölle auf

Solarimporte aus China - und versichert sich eilig Verbündeter in

anderen Hauptstädten. Was wiederum EU-Kommissar Karel De Gucht dazu

treibt, die Sanktionen abzuschwächen. Das ist zwar nicht die ganz

große Rolle rückwärts, zu der ihn zuletzt Bundeswirtschaftsminister

Philipp Rösler drängte. Aber immerhin ein Röllchen zurück, um nicht

als halsstarrig zu gelten.

Die Botschaft, die in Peking ankommen dürfte, lautet: Die da in

Europa sind sich in der Außenhandelspolitik nicht einig. Nicht mal

dann, wenn die Fakten - sofern man der EU-Kommission nicht völlig

misstraut - eindeutig sind. Denn wenn chinesische Firmen tatsächlich

Solarmodule in einer Menge produzieren, die 50% über der

Weltnachfrage (!) liegt und ihre Importe 80% am EU-Markt erobert und

40 europäische Wettbewerber in die Pleite getrieben haben, erscheint

es nicht abwegig, dass Produkte unter Herstellungskosten in Europa

verschachert wurden und werden.

Das politische Tauziehen um die Solar-Strafzölle offenbart denn

auch wieder einmal die großen Schwächen des Verfahrens. So soll ja

eigentlich die EU-Kommission als neutraler Prüfer über die vorläufige

Verhängung von Strafzöllen entscheiden. Trotzdem keilt die

Bundesregierung, die dieser Arbeitsteilung zugestimmt hat, dagegen.

Im Grunde veranschaulicht der aktuelle Zank nur zu deutlich, dass die

Hoffnung, man könne Handelskonflikte entpolitisieren, indem man sie

einem Prüfverfahren von EU-Beamten unterstellt, letztlich eine

Illusion ist. Nicht nur für Solarmodule gilt: Es gibt nicht ein

europäisches Interesse, sondern mehrere. Das Interesse der

Hersteller, die um ihre Existenz fürchten. Das der Weiterverarbeiter,

die um günstige Einkaufspreise bangen. Das der Unternehmen aus

anderen Branchen, die vor einem Handelskrieg warnen.

Statt gegen die vermeintlich unbelehrbare EU-Kommission zu

wettern, sollte die Bundesregierung politische Gespräche darüber

anregen, inwieweit Entscheidungsregeln geändert werden müssen. Und

wenn man partout dem Risiko von Handelskriegen vorbeugen will, muss

die EU auch wieder an die Frage ran, ob Strafzölle ein geeignetes

Instrument der Handelspolitik sind.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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