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OTS: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Weiße Salbe, Kommentar zu ...

Veröffentlicht am 11.03.2014, 20:56
Aktualisiert 11.03.2014, 21:15

Börsen-Zeitung: Weiße Salbe, Kommentar zu Lebensversicherern von Antje

Kullrich

Frankfurt (ots) - Spät hat das finanzpolitische Berlin gemerkt,

dass in Sachen Lebensversicherer eine zweite

Kommunikationskatastrophe droht. Die ganz kurzfristig anberaumte

Vorstellung des geplanten Gesetzespakets diente vor allem einem Ziel:

zu betonen, dass es nicht um Geschenke für Allianz & Co geht, sondern

um die Stabilisierung eines angeschlagenen Marktes, der im

Dauerzinstief immer stärker unter Stress gerät. Auf Mitleid kann die

Assekuranz angesichts ihres anhaltenden Imageproblems nicht zählen.

Argwöhnisch wird vielmehr jede Neuregelung für die Lebensversicherer

unter die Lupe genommen, ob sie nicht doch die Kunden übervorteilen

könnte.

Doch das avisierte Paket aus dem Finanzministerium setzt durchaus

an vernünftigen Punkten an. Dass die Versicherten künftig an den

Risikogewinnen, die mittlerweile als Gewinnquelle im Verhältnis

deutlich an Gewicht zugelegt haben, stärker beteiligt werden sollen,

dürften Verbraucherschützer wohl nicht bekritteln. Auch die

Unternehmen werden damit leben können, da für sie die ebenfalls in

Aussicht gestellte Neuregelung der Mitgabe von Bewertungsreserven

allein vom Volumen her von größerer Bedeutung ist. Bei der

angestrebten Deckelung von Provisionszahlungen deutet sich eine

indirekte Lösung über die bilanzielle Behandlung an, was

ordnungspolitisch wünschenswerter ist als eine starre Obergrenze.

Bleiben noch die angekündigten Ausschüttungsverbote. Hier werden

Investoren mit Spannung auf die Details blicken. Wie tief und wie

nachhaltig will der Gesetzgeber sich hier einmischen? De facto werden

kapitalschwache Lebensversicherer schon heute gezwungen, ihre Gewinne

zu thesaurieren - da hat die Finanzaufsicht ein scharfes Auge drauf.

Die Ankündigung könnte sich also auch als Beruhigungspille für

Verbraucherschützer entpuppen.

Ist das jetzt der große Wurf zur Rettung der Lebensversicherer?

Nein. Das Paket verschafft ein wenig Linderung, sein Inhalt ist

jedoch nicht mehr als weiße Salbe. Denn der Bewegungsspielraum der

Branche und des deutschen Finanzministers ist eingeschränkt. Weder

die eine noch der andere kann das Basisproblem lösen. Erst die

Rückkehr zu einem normalisierten Zinsniveau verspräche eine

nachhaltige Gesundung der Branche. Bis dahin gilt es, die mit den

hohen Garantieversprechen vergangener Jahre verbundene Unwucht

abzufedern und so weit wie möglich in die Zukunft zu verlagern - in

der Hoffnung, dass in der Zwischenzeit die Zinswende kommt.

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