Bauwirtschaft: Gute Perspektive für 2014: plus 2,8 % erwartet -
Bauhauptgewerbe: + 3 %, Ausbaugewerbe: + 2 %, Energie-/Gebäudetechnik:
+ 2,6 %
Berlin (ots) - 'Wir rechnen mit einem Umsatz von fast 220 Mrd.
Euro in 2014,was einer Steigerung um 2,8 % entspricht. Dafür
benötigen wir auch mehr Personal und gehen jahresdurchschnittlich von
knapp 2,5 Mio. Beschäftigten aus.' So die Aussage von Karl-Heinz
Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, dem
Zusammenschluss des deutschen Bau- und Ausbauhandwerks, anlässlich
der heutigen Pressekonferenz in München.
Zu diesem Umsatzwachstum trägt das Bauhauptgewerbe 82 Mrd. Euro (=
+3 %) überproportional bei. Im Ausbau wird ein Umsatz von 80 Mrd.
Euro (= +2 %) und im Bereich Energie- und Gebäudetechnik von 58 Mrd.
Euro (= +2,6 %) erreicht werden.
Für das Wachstum ist ein weiteres Mal die dynamische Entwicklung
im Wohnungsbau verantwortlich. In 2014 geht die Bauwirtschaft von der
Fertigstellung von 225.000 neuen Wohnungen aus. Trotz der Dynamik
besteht weiterhin ein Mangel an bezahlbaren Mietwohnungen vor allem
in den Ballungsgebieten. 'Allein während der abgelaufenen
Legislaturperiode wurden mehr als 300.000 Wohnungen zu wenig gebaut.
Diese Wohnungen fehlen weiterhin', erläuterte Schneider die
Problematik. Gleichzeitig beklagte er, dass der Politik die Situation
wohl bewusst sei, aber die entsprechenden Maßnahmen zu deren Behebung
ausblieben. Schneider nannte explizit die Erhöhung der AfA von 2 %
auf 4 % bzw. die Einführung einer degressiven AfA. Stattdessen habe
sich die Große Koalition auf eine Mietpreisbremse verständigt, die
notwendige Investitionen verhindere.
Schneider forderte darüber hinaus auch die steuerliche Förderung
der energetischen Gebäudesanierung. 'Ohne sie wird es keine
signifikante Ausweitung der Sanierungsmaßnahmen geben.' Ansonsten
könnten die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht erreicht
werden. Auch müsse die Bundesregierung nun endlich den demografischen
Umbau gezielt und langfristig angehen und entsprechende
Förderprogramme für einen altersgerechten Umbau von Wohnungen und
Häusern auf den Weg bringen.
Kritik gab es auch für die Infrastrukturpolitik der
Bundesregierung: 'Hier will die Koalition zukünftig jährlich 1,25
Mrd. Euro zusätzlich investieren. Dies ist zwar ein Fortschritt, aber
andererseits auch nur ein Drittel des notwendigen Budgets und nur die
Hälfte dessen, was die zuständige Arbeitsgruppe in der Vorbereitung
der Koalitionsvereinbarung für mindestnotwendig erachtet hat. Und
angesichts des Zustandes von Straßen, Brücken und Gleisen ohnehin
deutliche zu wenig.' So Schneider.
Das Jahr 2013 werden die rund 300.000 Betriebe des Bau- und
Ausbauhandwerks wohl mit einem Umsatzplus von 2,1 % abschließen und
rund 213,5 Mrd. Euro erwirtschaften. Dabei werden die in der BVB
vertretenen Unternehmen des Bauhautgewerbes ein Plus von 2,5 %
erreichen. Die Unternehmen im Bereich Ausbau werden auf ein
Umsatzwachstum von ca. 1 % kommen. Wie bereits im Jahr 2012,
schneidet der Bereich Dienstleistungen und Gebäudetechnik mit nahezu
+ 3 % am besten ab. In den Unternehmen der BVB waren in 2013 ca. 2,48
Mio. Personen beschäftigt.
Dabei profitierte das Bauhauptgewerbe von der hohen Dynamik im
Wohnungsbau. Der anhaltende Aufwärtstrend im Wohnungsneubau fußt
neben dem Nachholbedarf auf robusten Arbeitsmarktdaten und steigenden
Einkommen. Auch die Zuwanderung nach Deutschland führt zu einer
höheren Nachfrage nach Wohnungen: 'Nach 177.000 Wohnungen in 2012,
rechnen wir in 2013 mit der Fertigstellung von ca. 200.000
Wohneinheiten', so die Prognose Schneiders.
Das Ausbaugewerbe hat von der anziehenden Neubautätigkeit ebenso
profitieren können wie von dem anhaltend hohen Niveau der Arbeiten im
Bestand. Im Bereich Energie- und Gebäudetechnik ist es insbesondere
das Sanitär-, Heizung- und Klimahandwerk, das von zwei gegenwärtig
sehr präsenten Trends profitiert: der demografischen Entwicklung und
dem energieeffizienten Wohnen. Am altersgerechten und barrierefreien
Umbau der Bäder partizipiert das Handwerk ebenso wie an der
energieeffizienten Umrüstung von Heizungsanlagen.
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