WAZ: Banken kommen nicht zur Ruhe. Kommentar von Frank Meßing
Essen (ots) - Auch nach der Finanzkrise, die für Deutschland
einigermaßen glimpflich verlief, kommen die Banken nicht zur Ruhe.
Der Marktführer Deutsche Bank plant ein 2,5 Milliarden Euro schweres
Sparprogramm und will Filialen schließen. Die Hypo Vereinsbank hat
angekündigt, nahezu die Hälfte ihrer Standorte aufzugeben. Die
Commerzbank will aktuell nicht am Filialnetz rütteln, startet aber
ein neues Sparprogramm, während das laufende noch gar nicht
abgearbeitet ist. Die Banken stehen unter mächtigem Druck. Dafür
verantwortlich sind sicherlich nicht nur die Gehälter der
Beschäftigten, die jüngst um 4,5 Prozent angehoben wurden. Sünden aus
der Vergangenheit, Auslandsstrafen und nicht zuletzt die
fortschreitende Digitalisierung tragen ihr Übriges zur Krise bei.
Direktbanken, die völlig ohne kostenintensive Geschäftsstellen
auskommen, jagen den traditionellen Instituten, die beide Welten
anbieten müssen, die Kunden ab. Mit Lockangeboten und einer
25-Millionen-Werbeaktion mit Jogi Löw gewinnt die Commerzbank neue
Konten hinzu - zu einem immens hohen Preis. Die Geldinstitute stecken
in einer Strukturkrise. Eine schlüssige Antwort, wie sie überleben
können, hat bislang keines.
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