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Veröffentlicht am 11.05.2012, 20:51
Aktualisiert 11.05.2012, 20:52
Börsen-Zeitung: Erstaunlicher Gleichmut, Marktkommentar von Dieter

Kuckelkorn

Frankfurt (ots) - Eigentlich haben die Akteure auf den

europäischen Kapitalmärkten die Ergebnisse der Wahlen in Frankreich

und Griechenland mit erstaunlichem Gleichmut aufgenommen. Der neue

französische Staatspräsident François Hollande wehrt sich gegen das,

was er als europaweites deutsches Spardiktat auffasst. Und die

Griechen haben in ihrer Mehrheit dem mühsam ausgehandelten harten

Sanierungsplan für ihr Land eine Absage erteilt, denn die Parteien,

die dem Plan zugestimmt haben, sind im neuen Parlament in der

Minderheit. Vor diesem Hintergrund kann man mit einem Dax, der im

Vergleich zum Schlussstand der Vorwoche 0,3% zugelegt hat, überaus

zufrieden sein. Allerdings haben zu dem Endspurt am Freitag auch

freundlich ausgefallene Konjunkturindikatoren aus den USA

beigetragen. Und für den gesamten Mai ergibt sich bislang ein

Dax-Minus von 2,7%. Der Euro ist zwar aus seiner Handelsspanne von

1,30 bis 1,35 Euro herausgefallen. Die Verluste halten sich

allerdings auch in Grenzen, die Gemeinschaftswährung verharrt

immerhin einigermaßen stabil oberhalb von 1,29 Dollar.

Nicht alles verloren

Was die politische Lange betrifft, so hat sich das Bild zwar

deutlich eingetrübt. Noch aber erscheint nicht alles verloren. So

gehen viele Beobachter davon aus, dass Hollande nur einen kleinen

Teil seiner Wahlversprechungen in die Realität umsetzen kann und dass

der Wachstumspakt, den der Franzose neben den Fiskalpakt stellen

will, bestenfalls einer der typischen EU-Kompromisse sein wird, die

in der Praxis kaum Wirkung zeigen - wenn er überhaupt durchsetzbar

ist.

Hinsichtlich der durchaus als verfahren zu bezeichnenden Situation

in Athen hat sich immerhin Erleichterung breitgemacht, dass es Alexis

Tsipras, dem Chef des Linksbündnisses, nicht gelungen ist, eine

Regierung zu formieren. Nun deutet vieles darauf hin, dass es

Neuwahlen gibt, wobei der 17. Juni als wahrscheinlichster Termin

gilt. Viele Anleger hoffen, dass sich bis dahin die Proteststimmung

der Wähler wenigstens teilweise gelegt hat, so dass die Parteien, die

den Kompromiss mit Brüssel tragen, zusammen wieder auf eine Mehrheit

kommen.

Die Zeit drängt

Allerdings drängt die Zeit: Bis Ende Juni müssen Regierung und

Parlament ein neues Sparpaket im Volumen von 11,5 Mrd. Euro

beschlossen haben, damit Brüssel zusätzliche Gelder für das Land

freigibt. Sollte keine Regierung zustande kommen - oder sich eine

herausbilden, die den Sparkurs ablehnt - würden die nächsten

Finanzhilfen ausbleiben und das Land relativ schnell abrutschen.

Warnung von Fitch

Ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone - dem Credit Suisse

beispielsweise eine Wahrscheinlichkeit von 15% beimisst - hätte für

die gesamte Europäische Union Folgen. Die Ratingagentur Fitch hat am

Freitag darauf hingewiesen, dass dann die Ratings sämtlicher Staaten

der Eurozone auf Downgrades hin geprüft würden.

Um die verhaltene Reaktion am Aktienmarkt zu verstehen, gilt es zu

berücksichtigen, dass der Dax gegenüber seinem bisherigen Jahreshoch

bereits ordentlich Federn gelassen hat. Er hat rund 800 Punkte

eingebüßt. Auf Basis der Gewinne der kommenden zwölf Monate ist er

mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,4 sehr günstig bewertet. Die

Dividendenrendite ist zudem mit 4,1% sehr hoch. Negative Reaktionen

sind also schon zu einem großen Teil vorweggenommen - für die

Analysten der Helaba herrscht derzeit ein 'übertriebener Pessimismus'

vor. Dafür spricht auch, dass die implizite Aktienmarktvolatilität

inzwischen wieder auf Krisenniveau gestiegen ist.

Neben den Griechenland-Ängsten ist die Tatsache, dass der Dax

ungefähr die Hälfte seiner Gewinne des laufenden Jahres wieder

abgegeben hat, auch darauf zurückzuführen, dass die Konjunktur in der

Eurozone längst nicht so gut läuft, wie sich dies viele Investoren

erhofft hatten. Allerdings gibt es auch positive Aspekte: So ist die

Quartalssaison für die Unternehmen im Dax sowie im Euro Stoxx 50 im

Schnitt besser ausgefallen als von den Investoren erwartet.

Insofern ist zu erwarten, dass die Anleger auch weitere schlechte

Nachrichten aus Griechenland oder auch Spanien, wo die Regierung

jetzt den Banken unter die Arme greifen muss, mit einem gewissen

Gleichmut über sich ergehen lassen. Sollte der positive Trend bei den

Quartalsberichten anhalten und sollten die nächsten Konjunkturdaten

positiv ausfallen, ist am Aktienmarkt sogar eine gewisse Erholung

drin.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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