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Veröffentlicht am 30.08.2012, 21:11
Börsen-Zeitung: Politisierte Bank, Kommentar zur Neubesetzung der

Spitze bei der britischen Großbank Barclays, von Carsten Steevens.

Frankfurt (ots) - Ob sich nun externe Kandidaten mit

Investmentbankexpertise freiwillig aus dem Rennen verabschiedeten

oder ob sie am Ende doch nicht erste Wahl waren: Mit der Beförderung

des Leiters der Retailbankensparte, Antony Jenkins, zum neuen

Konzernchef signalisiert die vom Skandal um Manipulationen der

Interbankenzinssätze Libor und Euribor erschütterte britische

Großbank Barclays den angekündigten Wandel in der Unternehmenskultur

und in den Geschäftspraktiken. Der als bodenständig geltende Brite

ist als das personifizierte Kontrastprogramm zu seinem hoch bezahlten

Vorgänger zu sehen, dem amerikanischen Investmentbanker Bob Diamond,

der nur 18 Monate als Vorstandsvorsitzender von Barclays amtierte und

der einem Großteil der Öffentlichkeit in Großbritannien den Eindruck

vermittelte, den Boden unter den Füßen verloren zu haben.

Mit der Berufung eines Retailbankers an die Spitze eines

Instituts, dessen Erlöse zum überwiegenden Teil aus dem

Investmentbankgeschäft stammen, beugt sich Barclays Volkes Zorn. Ein

Investmentbanker, wie ihn Investoren bevorzugt hätten, erschien

dieser zwar nicht teilverstaatlichten, dafür aber hochgradig

politisierten Bank angesichts andauernder Ermittlungen wegen der

Beteiligung an Zinsmanipulationen, wegen undurchsichtiger

Gebührenzahlungen bei Kapitalerhöhungen durch das Emirat Katar und

wegen anderer rufschädigender Vorfälle wohl nicht vermittelbar. Dabei

ist es keine vier Jahre her - die Finanzkrise hatte damals in

Großbritannien bereits zur vollständigen Verstaatlichung des

regionalen Hypothekenfinanzierers Northern Rock geführt -, dass

Barclays mit der Übernahme des Nordamerikageschäfts der kollabierten

US-Investmentbank Lehman Brothers den Ehrgeiz erkennen ließ, weltweit

um die ersten Plätze im Investment Banking mitspielen zu wollen. Und

jetzt?

Die skeptische Reaktion der Börse auf die Ernennung des

Diamond-Nachfolgers zeigt Ratlosigkeit an. Wie will diese Bank in

Zukunft wettbewerbsfähige Renditen erreichen und auf Dauer ihre

Kapitalkosten verdienen, wenn nicht vor allem über die Erträge im

Anleihe-, Devisen- und Rohstoffhandel sowie in anderen Geschäften der

Investmentbanksparte? Die Entscheidung für einen internen Kandidaten

hat den Vorteil, dass der neue Chef keine lange Zeit zur

Akklimatisierung braucht. Jenkins wird nicht nur Signale der

kulturellen Läuterung senden, sondern rasch auch seine

Konzernstrategie präsentieren müssen. Viel Geduld werden ihm Anleger,

Kunden und Mitarbeiter kaum entgegenbringen.

(Börsen-Zeitung, 31.8.2012)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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