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Veröffentlicht am 20.06.2012, 20:43
Börsen-Zeitung: Stunde der Wahrheit, Kommentar zum Gribkowski-Prozess

von Stefan Kroneck

Frankfurt (ots) - Kurz vor dem sich abzeichnenden Prozessende hat

Gerhard Gribkowsky doch noch sein Schweigen gebrochen. Das Geständnis

des früheren Risikovorstands der BayernLB wirkt sich zwar etwas

strafmildernd aus, dennoch muss der Angeklagte im Extremfall mit neun

Jahren Gefängnis wegen Bestechlichkeit, Untreue und

Steuerhinterziehung rechnen. Nach zahlreichen Zeugenvernehmungen im

nunmehr acht Monate dauernden Strafverfahren war für ihn die

Beweislast offenbar zu erdrückend.

Der Fall Gribkowsky wirft ein Schlaglicht auf die BayernLB, wo in

den oberen Führungsetagen wohl früher jeder machen konnte, was er

wollte. Die Zahlung von 45 Mill. Dollar Schmiergeld von Formel-1-Chef

Bernie Ecclestone an den Ex-Risikovorstand im Zusammenhang mit dem

Verkauf der Formel-1-Anteile ist ein weiteres unrühmliches Kapitel

bei der Vergangenheitsbewältigung der BayernLB. Das

Korruptionsverfahren und der angelaufene Zivilprozess gegen acht

ehemalige BayernLB-Vorstände (darunter wiederum Gribkowsky) wegen des

Desasters mit der Hypo Alpe Adria sowie der drohende Strafprozess in

gleicher Sache nagen am Image der Münchener Landesbank, das nach der

Rettungsaktion Ende 2008 ohnehin schwer angekratzt ist. Das Verfahren

gegen Gribkowsky ist auch kein Ruhmesblatt für die Glaubwürdigkeit

von Führungseliten. Einerseits.

Andererseits war die Stunde der Wahrheit vor der Strafkammer des

Landgerichts München einer der bisher wenigen Triumphe für die

deutsche Justiz in Wirtschaftsstrafprozessen. Das Gericht ließ sich

nicht auf einen Kuhhandel mit der Verteidigung und der

Staatsanwaltschaft ein, wie es in anderen Fällen üblich ist. Das

Landgericht München hat den Prozess bis zum Schluss durchgefochten.

Das Auskunftsbedürfnis der Öffentlichkeit wurde somit befriedigt -

anders als bei außergerichtlichen Vergleichen, wo die Wahrheit dann

nie an Tageslicht gerät.

Trotz des nun bevorstehenden Urteils im Gribkowsky-Prozess ist die

juristische Aufarbeitung von Ecclestones Bestechungsgeld damit aber

immer noch nicht abgeschlossen. Da, wo jemand Schmiergeld

entgegennimmt, muss auch jemand sein, der die dubiose Summe

überweist. In diesem Fall gerät der umtriebige Brite immer stärker

ins Fadenkreuz der Justiz. Denn nicht nur derjenige wird bestraft,

der Schmiergeld entgegennimmt, sondern auch derjenige, der es gibt.

Insofern müsste auch gegen Ecclestone ein Strafverfahren eingeleitet

werden - kein guter Ausblick für den Rennzirkus als

Milliardengeschäft.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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