Offshore-Leaks: Sohn von Ex-Stasi-Spionagechef Wolf führt
Offshore-Firmen für russischen Oligarchen Fridman
Hamburg (ots) - Der Sohn des ehemaligen Stasi-Spionagechefs Markus
Wolf scheint eine zentrale Rolle im Steueroasen-Netzwerk des
russischen Multi-Milliardärs Fridman zu spielen. NDR und Süddeutsche
Zeitung stießen in den Daten von 'Offshore-Leaks' auf ein komplexes
Firmengeflecht in Steuerparadiesen wie den Britischen Jungferninseln.
Michail Fridman gilt als einer der einflussreichsten russischen
Oligarchen. Sein verschachteltes Unternehmensimperium Alfa mit
Geschäftsfeldern wie Mobilfunk, Supermärkten, Erdöl und Spirituosen
wird auf mehr als 60 Milliarden Dollar geschätzt.
Laut den Unterlagen aus dem 'Offshore-Leaks'-Datenpaket sitzt der
59-jährige gebürtige Berliner Franz Wolf an Schaltstellen von
Fridmans Firmengeflecht. Öffentlich tritt Wolf vor allem als Direktor
der CTF-Holding in Gibraltar in Erscheinung. In der CTF bündelt die
russische Alfa-Gruppe ihre weltweit angelegten 60 Milliarden Dollar.
Wolf ist laut den Unterlagen außerdem Bevollmächtigter der
Liechtensteiner Stiftung Crown Finance Foundation, der das
Firmengeflecht untersteht. Direkt Begünstigte der Stiftung sind
Michail Fridman und zwei Geschäftspartner. Zur Alfa-Gruppe gehört
demnach ein weiteres Netz von Offshore-Firmen, die bis 2009
registriert wurden. Die drei bedeutendsten - A1, Altimo und Ventrelt
- beteiligten sich unter anderem an Telekommunikationsunternehmen und
Wasserversorgern und lange Zeit auch am Ölriesen TNK BP. Direktor von
A1, Altimo und Ventrelt ist den vertraulichen Unterlagen zufolge
Franz Wolf.
Darüber hinaus betreut der Deutsche weitere kleinere
Offshore-Firmen der Gruppe als Direktor, meist zusammen mit einer
32-jährigen Russin, die ebenfalls in Gibraltar gemeldet ist. In den
Daten, die dem NDR und Süddeutscher Zeitung vorliegen, finden sich
zudem Referenzen für Wolf - von einem österreichischen Geldinstitut
bis zu einer Bank aus dem Alfa-Imperium - die ihm und den Holdings,
die er betreut, seriöses Geschäftsgebaren attestieren. Wolf könnte
diese Schreiben benötigt haben, um Unternehmen auf den Britischen
Jungferninseln registrieren zu lassen. Einen umfangreichen
Fragenkatalog von NDR und SZ beantwortete Wolf nicht. Die Alfa-Gruppe
erklärte über einen Hamburger Rechtsanwalt: 'Unsere Mandantin hat uns
mitgeteilt, dass sie nicht beabsichtigt, diese Fragen zu
beantworten.' Auch Familienangehörige wollten Franz Wolfs Engagement
nicht kommentieren. Die für Fridmans Firmen wichtigsten Steueroasen -
Liechtenstein, Gibraltar und die Britischen Jungferninseln - würden
von vielen russischen Oligarchen genutzt, sagte Hans Henning
Schröder, Russlandexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik: 'Sie
versuchen dafür zu sorgen, dass der russische Staat, dem sie nicht
wirklich trauen, weil er Eigentumsrechte nicht wirklich respektiert,
keinen wirklich klaren Blick in ihre Geschäfte hat.'
Details zu Fridmans Firmengeflecht in einer Grafik unter
http://www.NDR.de/home/offshoreleaks103.html
Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6561.rss2
Pressekontakt:
Norddeutscher Rundfunk
Presse und Information
Ralph Coleman
Tel: 040-4156 2302
Offshore-Firmen für russischen Oligarchen Fridman
Hamburg (ots) - Der Sohn des ehemaligen Stasi-Spionagechefs Markus
Wolf scheint eine zentrale Rolle im Steueroasen-Netzwerk des
russischen Multi-Milliardärs Fridman zu spielen. NDR und Süddeutsche
Zeitung stießen in den Daten von 'Offshore-Leaks' auf ein komplexes
Firmengeflecht in Steuerparadiesen wie den Britischen Jungferninseln.
Michail Fridman gilt als einer der einflussreichsten russischen
Oligarchen. Sein verschachteltes Unternehmensimperium Alfa mit
Geschäftsfeldern wie Mobilfunk, Supermärkten, Erdöl und Spirituosen
wird auf mehr als 60 Milliarden Dollar geschätzt.
Laut den Unterlagen aus dem 'Offshore-Leaks'-Datenpaket sitzt der
59-jährige gebürtige Berliner Franz Wolf an Schaltstellen von
Fridmans Firmengeflecht. Öffentlich tritt Wolf vor allem als Direktor
der CTF-Holding in Gibraltar in Erscheinung. In der CTF bündelt die
russische Alfa-Gruppe ihre weltweit angelegten 60 Milliarden Dollar.
Wolf ist laut den Unterlagen außerdem Bevollmächtigter der
Liechtensteiner Stiftung Crown Finance Foundation, der das
Firmengeflecht untersteht. Direkt Begünstigte der Stiftung sind
Michail Fridman und zwei Geschäftspartner. Zur Alfa-Gruppe gehört
demnach ein weiteres Netz von Offshore-Firmen, die bis 2009
registriert wurden. Die drei bedeutendsten - A1, Altimo und Ventrelt
- beteiligten sich unter anderem an Telekommunikationsunternehmen und
Wasserversorgern und lange Zeit auch am Ölriesen TNK BP. Direktor von
A1, Altimo und Ventrelt ist den vertraulichen Unterlagen zufolge
Franz Wolf.
Darüber hinaus betreut der Deutsche weitere kleinere
Offshore-Firmen der Gruppe als Direktor, meist zusammen mit einer
32-jährigen Russin, die ebenfalls in Gibraltar gemeldet ist. In den
Daten, die dem NDR und Süddeutscher Zeitung vorliegen, finden sich
zudem Referenzen für Wolf - von einem österreichischen Geldinstitut
bis zu einer Bank aus dem Alfa-Imperium - die ihm und den Holdings,
die er betreut, seriöses Geschäftsgebaren attestieren. Wolf könnte
diese Schreiben benötigt haben, um Unternehmen auf den Britischen
Jungferninseln registrieren zu lassen. Einen umfangreichen
Fragenkatalog von NDR und SZ beantwortete Wolf nicht. Die Alfa-Gruppe
erklärte über einen Hamburger Rechtsanwalt: 'Unsere Mandantin hat uns
mitgeteilt, dass sie nicht beabsichtigt, diese Fragen zu
beantworten.' Auch Familienangehörige wollten Franz Wolfs Engagement
nicht kommentieren. Die für Fridmans Firmen wichtigsten Steueroasen -
Liechtenstein, Gibraltar und die Britischen Jungferninseln - würden
von vielen russischen Oligarchen genutzt, sagte Hans Henning
Schröder, Russlandexperte der Stiftung Wissenschaft und Politik: 'Sie
versuchen dafür zu sorgen, dass der russische Staat, dem sie nicht
wirklich trauen, weil er Eigentumsrechte nicht wirklich respektiert,
keinen wirklich klaren Blick in ihre Geschäfte hat.'
Details zu Fridmans Firmengeflecht in einer Grafik unter
http://www.NDR.de/home/offshoreleaks103.html
Originaltext: NDR Norddeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6561
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