Neue OZ: Kommentar zu Ratingagenturen
Osnabrück (ots) - Zu kurz gesprungen
Endlich, die EU macht bei den Ratingagenturen Ernst. Sie will
ihrem Geschäft strengere Regeln verpassen. Schließlich tragen diese
Firmen ein gerüttelt Maß an Verantwortung für den Ausbruch der
Finanzkrise, weil sie riskante Wertpapiere gleich massenweise zu
lasch bewertet haben. Die EU setzt mit ihren Vorschlägen daher
zweifellos an einem entscheidenden Punkt an.
Eines der Hauptprobleme ist die unzureichende Haftung der
Ratingagenturen für ihre Arbeit. Entpuppen sich die Noten als falsch,
haben nur die Banken oder deren Kunden den Schaden - nicht aber die
Zeugnisaussteller selbst.
Diesen Missstand will die EU nun beheben. Künftig sollen die
Ratingagenturen dafür zahlen, wenn sich ihre Urteile als schwer
fehlerhaft herausstellen. Das ist nur recht und billig. In anderen
Branchen müssen Firmen auch für schlechte Arbeit haften. Bei den
Ratingagenturen ist das aber nicht so. Gut, dass dieser Unsinn bald
ein Ende haben soll.
Dennoch springt die EU zu kurz. Denn ein weiteres großes Problem
bekämpft sie nicht entschlossen genug: Ratingagenturen und ihre
Auftraggeber dürfen auch künftig finanziell eng miteinander
verflochten sein, etwa indem Kreditinstitute Teileigner der
Notengeber-Firmen sind. Dass die EU hier keine eiserne Trennwand
einzieht, ist unverständlich und die größte Schwäche der ansonsten
erfreulichen Beschlüsse. Hier muss eine Lösung her, sonst bleiben die
Interessenkonflikte ungelöst.
Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Osnabrück (ots) - Zu kurz gesprungen
Endlich, die EU macht bei den Ratingagenturen Ernst. Sie will
ihrem Geschäft strengere Regeln verpassen. Schließlich tragen diese
Firmen ein gerüttelt Maß an Verantwortung für den Ausbruch der
Finanzkrise, weil sie riskante Wertpapiere gleich massenweise zu
lasch bewertet haben. Die EU setzt mit ihren Vorschlägen daher
zweifellos an einem entscheidenden Punkt an.
Eines der Hauptprobleme ist die unzureichende Haftung der
Ratingagenturen für ihre Arbeit. Entpuppen sich die Noten als falsch,
haben nur die Banken oder deren Kunden den Schaden - nicht aber die
Zeugnisaussteller selbst.
Diesen Missstand will die EU nun beheben. Künftig sollen die
Ratingagenturen dafür zahlen, wenn sich ihre Urteile als schwer
fehlerhaft herausstellen. Das ist nur recht und billig. In anderen
Branchen müssen Firmen auch für schlechte Arbeit haften. Bei den
Ratingagenturen ist das aber nicht so. Gut, dass dieser Unsinn bald
ein Ende haben soll.
Dennoch springt die EU zu kurz. Denn ein weiteres großes Problem
bekämpft sie nicht entschlossen genug: Ratingagenturen und ihre
Auftraggeber dürfen auch künftig finanziell eng miteinander
verflochten sein, etwa indem Kreditinstitute Teileigner der
Notengeber-Firmen sind. Dass die EU hier keine eiserne Trennwand
einzieht, ist unverständlich und die größte Schwäche der ansonsten
erfreulichen Beschlüsse. Hier muss eine Lösung her, sonst bleiben die
Interessenkonflikte ungelöst.
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