MOGADISCHU (dpa-AFX) - Trotz angespannter Sicherheitslage im ostafrikanischen Krisenland Somalia ist die mehrfach verschobene Präsidentschaftswahl dort nun auf den 15. Mai festgesetzt worden. Das gab die staatliche Wahlkommission am Donnerstag bekannt. Die Amtszeit des amtierenden Präsidenten Abdullah Farmajo war im Februar 2021 abgelaufen, doch hatte er nach dem Scheitern politischer Gespräche über Modalitäten der indirekten Präsidentenwahl und die Mitglieder der Wahlkommission seine Amtszeit trotz nationaler und internationaler Kritik verlängert. Seitdem kam es immer wieder zu Spannungen und Konflikten zwischen zahlreichen Interessengruppen.
Für den Top-Posten des Landes bewerben sich laut Wahlkommission bisher insgesamt 15 Kandidaten, darunter auch der erneut antretende Farmajo. Gewählt wird der neue Staatschef in einem komplexen indirekten Wahlverfahren, bei dem Clan-Mitglieder und Vertreter des im April vereidigten neuen Parlaments Wahlmänner benennen. Das Land am Horn von Afrika mit rund 16 Millionen Einwohnern wird zudem seit Jahren durch Anschläge der Terrormiliz Al-Shabaab erschüttert. Diese kontrolliert weite Teile des Südens und der Zentralregionen und verübt immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte und Zivilisten. Eine Truppe der Afrikanischen Union (AU) sowie die USA unterstützen die somalische Regierung im Kampf gegen die Terrormiliz.