EISENACH (dpa-AFX) - "Eisenacher Presse" zu TTIP:
Ein Dogma hat sich verabschiedet, und fast keiner hat es gemerkt. Als die EU vor fünf Jahren anfing, Hilfspakete für das überschuldete Griechenland zu schnüren, erklärte die Bundesregierung, das Land müsse unbedingt in der Euro-Zone gehalten werden. Seit der Ankündigung von Neuwahlen ist das Gespenst des "Grexits" zurückgekehrt. Allerdings hat es seinen Schrecken verloren. Die Bundesregierung dementiert nicht einmal mehr, dass sie mit dem "Grexit"-Szenario leben kann. Denn die Voraussetzungen sind völlig andere als 2010. Damals hätten bei einem Zusammenbruch Griechenlands die Finanzmärkte über die Regierungen Europas gesiegt - das hätte ein politisches Fanal für die EU bedeutet. Heute dagegen können die Griechen selbst entscheiden, ob sie sich dem Risiko eines "Grexits" aussetzen wollen.