FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zu Griechenland:
Der neue griechische Finanzminister Giannis Varoufakis bringt es fertig, den "Bad Cop" und den "Good Cop" in einer Person zu geben. Vor den heimischen Medien kündigt er zunächst die Zusammenarbeit mit der Gläubiger-Troika auf - und blamiert so den neben ihm stehenden Chef der Eurogruppe Dijsselbloem. Kurz darauf teilt Varoufakis mit, das sei ja alles nicht so gemeint. Die Erklärung für diese Doppelzüngigkeit liegt auf der Hand: Nach innen muss die neue Regierung ihre Wahlkampfrhetorik aufrechterhalten. Doch zugleich kommt auch der Wahlsieger Alexis Tsipras nicht an der ökonomischen Realität vorbei. Dem griechischen Staat geht das Geld aus. Tsipras wird versuchen, einen Keil zwischen die europäischen Kreditgeber zu treiben. Dass er damit in Brüssel beginnt, ist verständlich.