MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Merz:
"Friedrich Merz fühlt sich "fit" für die Kanzlerkandidatur. Dass ein locker dahin geschlenzter Interviewsatz des 68-Jährigen reicht, um alle Scheindebatten über die Ersatzkandidaten Wüst oder Söder zu beenden, unterstreicht die herausragende Rolle, die sich der Oppositionsführer in Berlin erarbeitet hat. An ihm führt kein Weg vorbei. Dafür hat auch der Kanzler selbst gesorgt. Nur an Merz arbeitet sich Olaf Scholz im Bundestag ab, nicht an den beiden anderen. Das hat zu einer medialen Fokussierung geführt, die Merz als einzigen auf Augenhöhe mit dem Amtsinhaber hob. Damit ist nicht nur Merz an seinem vorläufigen Ziel, sondern auch Scholz. Denn er bekommt nun voraussichtlich seinen Wunschgegner. Der Kanzler hält den kantigen CDU-Chef in der Zuspitzung "er oder ich" für schlagbar, erst recht in der Rollenzuschreibung, an der Scholz und seine SPD schon eifrig stricken: der Friedenskanzler gegen den Kriegskanzler Merz.