STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zu deutscher Afrika-Politik:
"Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine hat der Kanzler es zu einem Kern seiner Außenpolitik erhoben, den Kontakt mit Ländern des globalen Südens zu verbessern. Dahinter steckt eine einfache, aber sehr wichtige Erkenntnis: Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass diese Länder die westliche Sicht auf den Krieg in der Ukraine teilen. Oder auf das, was jetzt in Nahost passiert. Es geht um beharrliches Werben. Deutschland und auch die EU müssen afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern Gespräche auf Augenhöhe anbieten, wenn sie in einer multipolaren Welt dauerhaft ihren Einfluss wahren wollen. Nigeria hat 230 Millionen Einwohner, im Jahr 2050 dürften es 450 Millionen sein. Das wäre Platz drei nach Indien und China. Das Land sollte deshalb, wie hoffentlich auch viele andere afrikanische Staaten, ein guter und verlässlicher Partner Deutschlands und Europas sein - politisch und wirtschaftlich.