LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die EU-Staaten und die EU-Kommission unternehmen aus Sicht des Europäischen Rechnungshofs nicht genug für gesunde Böden. Sie hätten Gelder und gesetzgeberische Möglichkeiten nicht ausreichend genutzt, teilten die Prüfer am Montag mit. So wurden Schätzungen des Rechnungshofs zufolge im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik zwischen 2014 und 2020 rund 85 Milliarden Euro für die Verbesserung der Bodengesundheit bereitgestellt. Auflagen, um an solche Agrargelder zu kommen und mit denen die Belastung von Böden verringert werden sollten, gingen nicht weit genug, hieß es.
Dabei ist die Mehrheit der Böden in Europa in einem schlechten Zustand, wie der Rechnungshof unter Berufung auf eine Analyse mitteilte. Gebiete mit dringenden Problemen hätten zudem nur einen kleinen Teil aus dem Fördertopf für die Entwicklung des ländlichen Raums erhalten, mit denen die freiwillige Anwendung umweltfreundlicher Bewirtschaftungsmethoden unterstützt werden sollten. Untersucht wurden für den Bericht die EU-Länder Deutschland, Irland, Spanien, Frankreich und die Niederlande.
Der schlechte Zustand der betroffenen rund 60 bis 70 Prozent der Böden sei zum Teil auf falsche Methoden der Bodenbewirtschaftung und des Dungmanagements zurückzuführen. Eine übermäßige Düngung in der Landwirtschaft wirkt sich negativ auf die Wasserqualität und die Vielfalt von Pflanzen und Tieren aus. Der schlechte Zustand müsse die EU alarmieren und zum Handeln bewegen, damit sich die Qualität der Böden wieder verbessern könne, hieß es im Bericht.
Die Prüfer betonten zudem, wie wichtig Böden für künftige Generationen sind. Sie liefern Nährstoffe, Wasser und Sauerstoff und bieten Pflanzen eine Wachstumsgrundlage.