BERLIN (dpa-AFX) - Wasserstoff soll nach Plänen der Regierungskoalition künftig in allen wichtigen Sektoren eine Rolle spielen. Das geht aus einem Entwurf für die Nationale Wasserstoffstrategie vor, auf den sich die Koalitionsparteien geeinigt haben und der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet. Die Pläne sind Anfang der Woche dem Nationalen Wasserstoffrat vorgelegt worden. Nach dpa-Informationen soll sich das Kabinett noch im Juli mit den Plänen befassen.
So ist die Nutzung von Wasserstoff neben der Industrie und dem Verkehr auch in der Energieversorgung und der Beheizung von Gebäuden geplant. Allerdings ist in dem Entwurf festgehalten, dass Wasserstoff fürs Heizen eher eine nachgeordnete Rolle spielen soll. Heizen mit Wasserstoff war einer der Streitpunkte in der Koalition beim Ausarbeiten des Gebäudeenergiegesetzes.
Die Bundesregierung will ein schnelles Wachstum des Wasserstoffmarktes erreichen. So soll vor allem in bestimmten Wirtschaftsbereichen der hohe Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden. Für die angestrebte Klimaneutralität gilt mit Ökostrom erzeugter Wasserstoff besonders in der Industrie als zentraler Baustein.
Eine erste Fassung der Nationalen Wasserstoffstrategie hatte die große Koalition bereits 2020 vorgelegt. In ihrem Koalitionsvertrag hatte sich die SPD/Grüne/FDP-Regierung eine ehrgeizige Fortschreibung dieser Pläne vorgenommen. So soll nun das Tempo des Aufbaus eines bundesweiten Wasserstoffnetzes beschleunigt und sichergestellt werden, dass künftig - ergänzt durch Importe - genügend Wasserstoff zur Verfügung stehen wird.