WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Republikaner Adam Kinzinger, Mitglied des Untersuchungsausschusses zum Angriff auf das US-Kapitol, geht hart mit seiner Partei ins Gericht. "Leider hat meine Partei das amerikanische Volk mit Blick auf die Wahrheit völlig im Stich gelassen, was mich traurig macht", sagte Kinzinger im US-Fernsehen zu den unbelegten Wahlbetrugsbehauptungen von Ex-Präsident Donald Trump und dessen Anhängern. Er warnte vor Chaos bei der Präsidentenwahl 2024. Man dürfe sich nicht nur auf Washington konzentrieren, sondern auch auf die Wahlhelfer auf regionaler Ebene. Dort gebe es Menschen, die "im Grunde nicht an die Demokratie glauben".
Unter den neun Kongressabgeordneten in dem Untersuchungsausschuss zum 6. Januar 2021 sind sieben Demokraten und nur zwei Republikaner. Bei den beiden republikanischen Abgeordneten Liz Cheney und Kinzinger handelt es sich um ausgewiesene Trump-Kritiker, die von ihrer Partei verstoßen wurden. Kinzinger veröffentlichte am Wochenende auf Twitter (NYSE:TWTR) auch einen Brief mit Morddrohungen, der seinen Angaben nach an ihn und seine Familie geschickt wurde.
Die republikanische Partei im US-Bundesstaat Texas sorgte am Wochenende für Schlagzeilen, weil sie nach einem Treffen in einer Resolution das Wahlergebnis der Präsidentschaftswahlen 2020 nicht anerkannte. "Wir (...) stellen fest, dass der amtierende Präsident Joseph Robinette Biden Jr. nicht rechtmäßig vom Volk der Vereinigten Staaten gewählt wurde", heißt es in dem Dokument.
Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 gewaltsam den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um Bidens Wahlsieg zu zertifizieren. Der Ausschuss soll die Hintergründe aufklären. Für diese Woche sind weitere öffentliche Anhörungen geplant.