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ROUNDUP 2: Kartellamt erlaubt Asklepios Aufstockung bei Rhön - Übernahmepläne

Veröffentlicht am 14.03.2013, 16:14
(Neu: weitere Details zu Aufsichtsrat, Analysten, Kurs)

BONN (dpa-AFX) - Im vorerst gescheiterten Übernahmekampf um den fränkischen Klinikbetreiber Rhön wird ein neues Kapitel mit einiger Sprengkraft aufgeschlagen: Der Hamburger Konkurrent Asklepios darf seinen Anteil an Rhön-Klinikum unter Auflagen auf bis zu 10,1 Prozent aufstocken. Das teilte das Bundeskartellamt am Donnerstag mit. Damit kann Asklepios eine Übernahme von Rhön durch einen anderen Wettbewerber dauerhaft blockieren. 'Wir wollen uns bei Rhön weiterhin alle Optionen offen halten', sagte ein Asklepios-Sprecher auf Anfrage. Die Beteiligung sei ein strategisches Investment.

An der Börse geriet die Rhön-Aktie angesichts der verpufften Übernahmefantasie mit einem Minus von 2,41 Prozent auf 16,38 Euro unter Druck.

AUFSICHTSRATSWAHL BEI RHÖN 2015

Rhön habe die Entscheidung der Kartellbehörde aus Bonn zur Kenntnis genommen und werde die 160 Seiten prüfen, sagte ein Unternehmenssprecher. Mit Auswirkungen auf die Wahl seiner Aufsichtsräte rechnet Rhön allerdings erst in zwei Jahren: 'Die nächste Hauptversammlung, auf der Aktionäre Mitglieder des Aufsichtsrats wählen und damit Einfluss auf den Vorstand und dessen Arbeit nehmen können, findet im Frühsommer 2015 statt', sagte der Sprecher. Auch die Wahl des Aufsichtsratschefs steht 2015 an.

Die Grenze von zehn Prozent am Kapital von Rhön ist deshalb kritisch, weil die Satzung für wichtige Beschlüsse wie beispielsweise Kapitalerhöhungen oder auch eine Satzungsänderung eine Zustimmung von mindestens 90 Prozent des vertretenen Kapitals auf der Hauptversammlung verlangt. Zehn Prozent der Aktien würden daher eine ähnliche Sperr-Rechte bedeuten, wie bei einem Aktionär mit einer Beteiligung von über 25 Prozent der Anteile, teilte das Kartellamt mit.

ASKLEPIOS MÜSSTE FEDERN LASSEN

Vor einer Aufstockung muss Asklepios in der Region Goslar allerdings die Harzklinik sowie des Medizinische Versorgungszentrums verkaufen, teilte das Kartellamt mit. Auf dem Krankenhausmarkt in Goslar verfüge Asklepios mit einem Marktanteil von mehr als 60 Prozent über eine marktbeherrschende Stellung. Im Dezember hatte die Behörde wegen der dortigen Situation bereits Bedenken geäußert.

In allen anderen Märkten könne Rhön - trotz einer Minderheitsbeteiligung des Konkurrenten - 'als Wettbewerber von Asklepios tätig bleiben, wenngleich auch angesichts der Sperr-Rechte mit eingeschränktem Spielraum.' Genau dies sieht Analyst Ulrich Huwald von M.M.Warburg durchaus kritisch: 'Ich hätte mir eine kritischere Beurteilung des Verfahren durch das Kartellamt gewünscht.' Denn die Blockade im Aktionärskreis sei damit keineswegs aufgelöst - eher im Gegenteil weiter verstärkt worden.

MÜNCH: ZIEL VON ASKLEPIOS OFFEN

Nach Einschätzung des Rhön-Gründers und Aufsichtsratschefs Eugen Münch besagt die Entscheidung der Wettbewerbshüter nur, dass Asklepios aus wettbewerbsrechtlicher Sicht aufstocken darf. 'Sie sagt nicht, ob Asklepios aufstocken will und dies auch kann', sagte Münch auf Anfrage. Er hält gemeinsam mit seiner Familie 12,5 Prozent an Rhön.

Münch hatte im vergangenen Jahr eine Übernahme von Rhön durch Fresenius eingefädelt und damit den Fusionspoker eröffnet. Daraufhin hatte der Medizintechnikkonzern mit Sitz in Bad Homburg insgesamt 3,1 Milliarden Euro für Rhön-Klinikum geboten - aber am Ende die angepeilten 90 Prozent der Anteile knapp verfehlt. Der Eigner von Asklepios, Bernard Broermann, hatte das Geschäft vereitelt, indem er rund fünf Prozent an Rhön erwarb. Seit Monaten stecken alle Beteiligten nun in einer Pattsituation fest.

FRESENIUS SIEHT SICH NICHT UNTER ZUGZWANG

Fresenius sehe sich durch die Entscheidung des Kartellamtes nicht unter Zugzwang, sagte ein Sprecher auf Anfrage. 'Wir haben mit dem Angebot damals ein überzeugendes industrielles Konzept vorgelegt. Dazu stehen wir nach wie vor, wenn es sich einmal ergeben sollte', hatte Fresenius-Chef Schneider jüngst gesagt. Schneider erwartet, dass Rhön die Offerte vom Vorjahr weiterhin präferiere. Fresenius ist an Rhön mit rund fünf Prozent beteiligt.

Asklepios ist nach dem zu Fresenius gehörenden Klinikbetreiber Helios und Rhön-Klinikum die Nummer drei unter den privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland./ep/fbr/fn

--- Von Elke Pfeifer, dpa-AFX ---

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