Cyber-Monday-Deal: Bis zu 60% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 2: Sicherheitskräfte lassen mit Warnstreik Hunderte Flüge ausfallen

Veröffentlicht am 22.03.2022, 10:33
© Reuters.
FRAG
-
RYA
-
JETS
-

(neu: weitere Details und Hintergründe)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Hunderte Flugausfälle und Scharen genervter Passagiere sind erste Ergebnisse eines erneuten Warnstreiks der privaten Sicherheitskräfte an fast allen größeren Flughäfen in Deutschland. Die Gewerkschaft Verdi hatte in der Nacht zum Dienstag auch die Kontrolleure in Leipzig zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, so dass neun Flughäfen bestreikt werden, um bessere Arbeitsbedingungen für die Fracht- und Passagierkontrolleure zu erzwingen.

Allein am Drehkreuz Frankfurt sagten die Gesellschaften 108 von 790 geplanten Flügen ganz ab, wie der Betreiber Fraport (DE:FRAG) berichtete. Zusteigen konnte am Rhein-Main-Flughafen niemand, stattdessen wurden nur Umsteiger abgefertigt. Von einer Anreise zum Flughafen riet Fraport ab. In Düsseldorf fielen dem Arbeitskampf rund 140 Verbindungen zum Opfer. Begonnen hatten die Warnstreikwelle bereits um 22.00 Uhr in Leipzig und um Mitternacht in Köln/Bonn, wie Verdi berichtete. An diesen Frachtdrehkreuzen gibt es kein Nachtflugverbot. An den übrigen Flughäfen wie Stuttgart, Hannover, Bremen, Berlin oder Hamburg soll am Dienstag bis Betriebsende gestreikt werden.

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen, den Stundenlohn um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. Wesentlich kostspieliger könnten regionale Angleichungen sowie vereinheitlichte Tarifgruppen werden, die den Arbeitgebern zufolge für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bringen würden. Die Arbeitgeber werfen der Gewerkschaft Maßlosigkeit vor, nachdem man bereits bis zu 22 Prozent angeboten habe. Nach vier Verhandlungsrunden wollen sich beide Seiten am Donnerstag in Raunheim bei Frankfurt erneut treffen.

Die Branche kritisierte den ohne Urabstimmung geführten Ausstand schärfer denn je. Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi ganztägige Warnstreiks veranstaltet. Mit Ausnahme Bayerns werden die Kontrollen der Fracht, der Passagiere und des Personals von privaten Dienstleistern durchgeführt, die von der Bundespolizei mit dieser hoheitlichen Aufgabe beauftragt sind.

Obwohl Flughäfen und -gesellschaften nicht Teil des Konfliktes seien, treffe der Streik in erster Linie den Luftverkehr und viele Tausende Reisende, erklärte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. "Mit der unverhältnismäßigen flächendeckenden Lahmlegung des Luftverkehrs verlässt Verdi die Grundlage einer verantwortungsvollen Tarif- und Arbeitskampfpolitik", sagte Hauptgeschäftsführer Matthias von Randow

Der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (NYSE:JETS) (BDF) verlangte vom Staat eine Neuordnung der Sicherheitskontrollen. "Die bestehende Organisationsstruktur macht alle Beteiligten, den Bund als Auftraggeber wie auch die Passagiere, die ohne Kontrollen ihren Flug nicht antreten können, erpressbar. Dieses System hat in den letzten zehn Jahren dazu geführt, dass sich die Kosten für diese Kontrollen in Deutschland verdoppelt haben", sagte BDF-Geschäftsführer Michael Engel. Ryanair (IR:RYA) -Manager Andreas Gruber verlangte von der Regierung sofortige Maßnahmen, "um diese Streiks und die inakzeptablen Beeinträchtigungen für die Fluggäste zu beenden".

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.