😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP 3: EU droht Chinas Solarbranche mit Strafzöllen

Veröffentlicht am 06.09.2012, 15:14
Aktualisiert 06.09.2012, 15:16
(neu: Stimmen aus dem EU-Parlement, mehr Details)

BRÜSSEL/PEKING (dpa-AFX) - Die EU droht der mächtigen Solarbranche Chinas mit Strafzöllen. Die EU-Kommission eröffnete ein Antidumping-Verfahren zu Einfuhren chinesischer Hersteller. Wegen des hohen Wertes der Importe von 21 Milliarden Euro pro Jahr ist der Fall beispiellos. 'Es gibt genug Beweise, die eine Einleitung des Verfahrens rechtfertigen', teilte die Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. China kritisierte den Schritt.

Im Juli hatte europäische Branchenverband Pro Sun Beschwerde bei der Kommission eingelegt. Beim Dumping werden Waren oder Dienstleistungen unter Marktwert im Ausland verkauft, um Konkurrenten zu schaden. Chinesische Solarpaneele haben nach Schätzungen in der EU einen Marktanteil von 70 bis 80 Prozent.

Die EU-Behörde könnte nun frühestens vom November an vorläufige Strafzölle gegen chinesische Solarpaneele sowie deren Schlüsselkomponenten Solarzellen und Solarwafer verhängen, sagte ein Kommissionsbeamter. Über endgültige Strafzölle könnte der EU-Ministerrat - dort sind die Mitgliedstaaten vertreten - erst 2013 entscheiden. In über der Hälfte der EU-Anti-Dumping-Verfahren gebe es Sanktionen.

Einen Teilerfolg gegen China erreichte die Solarbranche bereits in den USA, wo das Handelsministerium vorläufige Anti-Dumping-Zölle gegen China eingeführt hat. Im Herbst steht die endgültige Entscheidung der Behörde an.

Kritik kam aus dem EU-Parlament: Der konservative britische Abgeordnete Robert Sturdy forderte, die EU sollte zunächst eine Verhandlungslösung suchen und einen 'Solarkrieg' vermeiden. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich Ende August bei einem China-Besuch für eine politische Lösung im Solarstreit ausgesprochen. Kein Mitgliedsland habe sich der Verfahrenseröffnung widersetzt, hieß es in Brüssel.

Ein Sprecher des Handelsministeriums sagte in Peking, eine Beschränkung der chinesischen Solarprodukte werde nicht nur die Interessen der europäischen und chinesischen Industrie schädigen, sondern auch die weltweite Entwicklung der Sonnenenergie. Die EU solle ernsthaft die chinesischen Positionen und Vorschläge in Erwägung ziehen und die Spannungen in der Solarbranche durch Gespräche und Kooperation beseitigen.

EU-Unternehmen in China fürchten unterdessen Vergeltungsaktionen. 'Uns besorgt, dass wir jedes Mal eine Retourkutsche sehen, wenn es einen solchen Fall gibt', sagte Präsident der Europäischen Handelskammer in China, Davide Cucino. 'Wir glauben, dass die beste Lösung wäre, sich zu einem konstruktiven Dialog an einen Tisch zu setzen.'

Die Brüsseler Kommission verteidigte ausdrücklich ihren Kurs. 'Die Entscheidung hat eine rein rechtliche Basis', sagte der Sprecher von EU-Handelskommissar Karel De Gucht. Die Beschwerde von Pro Sun liege seit Ende Juli vor. Die Kommission, die die EU in Handelssachen vertritt, habe eine Frist 45 Tagen gehabt, ein Verfahren zu eröffnen oder nicht. Das Verfahren selbst ist auf 15 Monate angesetzt. 'Sie können keine Verbindung sehen zwischen den Handelsvolumen zwischen der EU und China und einem Beschluss, einen Antidumpingfall zu eröffnen.'

Es gibt zahlreiche Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und China. 2005 verhängte die Union Strafzölle auf Schuhimporte aus China und Vietnam. Im Frühjahr diesen Jahres brachten die EU und die USA den Streit um 'Seltene Erden' vor die Welthandelsorganisation WTO./cb/lw/DP/nmu

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.