Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP 3: Schlichtung bringt Lufthansa nur in Teilen Tariffrieden

Veröffentlicht am 28.03.2024, 12:51
Aktualisiert 28.03.2024, 13:00
© Reuters.

(neu: Ufo und kein Streik zu Ostern)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Lufthansa (ETR:LHAG) -Passagiere können durchatmen. Zumindest für Ostern und die Tage danach drohen bei der Kerngesellschaft des größten Luftverkehrskonzerns Europas keine neuen Streiks, und auch die deutschen Flughäfen bleiben mindestens bis zum 7. April von weiteren Arbeitskämpfen verschont. Doch die von Schlichtern erreichte Einigung mit Verdi für das Bodenpersonal kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Konzern mit seinen zahlreichen Tarifpartnern weitere Konflikte schwelen, die den Flugbetrieb jederzeit wieder stören könnten.

Das jüngste Beispiel liefern die Crews der österreichischen Tochtergesellschaft Austrian, die mit einem Streik bis Freitagmittag rund 400 Flüge ausfallen lassen. Betroffen sind rund 50 000 Passagiere, denen kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen angeboten werden. Piloten und Flugbegleiter wollen mit ihren Gehältern zu den Kollegen der Lufthansa aufschließen und beziffern die Lücke auf 40 Prozent.

Es ist die Vielzahl der Flugbetriebe und Gewerkschaften, die das Tarifleben bei der streikempfindlichen Lufthansa so schwer macht. Die Schlichter Bodo Ramelow und Frank-Jürgen Weise hatten am Mittwoch noch die Hoffnung geäußert, der mühsam erreichte Kompromiss für das Bodenpersonal möge Ausgangspunkt für eine "neue Lufthansa" sein, die einig gegen die teils unfair subventionierte Konkurrenz anfliege. Auch Verdi-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky versprach, nun "gemeinsam Hand in Hand" für eine gute Lufthansa und ein gutes Produkt zu kämpfen.

Gut zuhören, Differenzen aufzeigen

Nach eigenem Bekunden hörten die Schlichter vor allem gut zu, zeigten Differenzen auf und brachten dann die Sozialpartner dazu, selbst Lösungen zu finden. Man habe keinen Ehrgeiz entwickelt, eigene Vorschläge zu machen, sagte Thüringens Ministerpräsident Ramelow, der sich auch als Lufthansa-Kunde einen funktionierenden Betrieb wünscht. Viele Elemente, die letztlich zur Lösung beigetragen hätten, seien bereits in den Tarifverhandlungen enthalten gewesen.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Reschinsky wie auch Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann rechneten fest damit, dass ihre Gremien den Vorschlägen der Schlichter folgen und noch am Donnerstag ein Eckpunktepapier festzurren. Der neue Vertrag für die rund 25 000 Bodenbeschäftigten soll zwei Jahre gelten. Damit sind unbefristete Streiks dieser Beschäftigtengruppe abgewendet. In einer Urabstimmung hatten bereits mehr als 90 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Streiks gestimmt. Sie müssen nun erneut befragt werden.

Eine Urabstimmung und eine erste Streikrunde haben die rund 19 000 Flugbegleiterinnen und -begleiter der Lufthansa und der Regionaltochter Lufthansa Cityline bereits hinter sich. Die Verhandlungen laufen seitdem weiter. Für die Feiertage gibt die Kabinengewerkschaft Ufo Entwarnung. Ihr Tarifexperte Harry Jaeger sagte: "Wir werden niemandem das Osterfest verhageln. Stattdessen werden wir unmittelbar nach den Feiertagen die Gespräche wieder aufnehmen und um eine Lösung am Verhandlungstisch ringen."

Ein Ergebnis ist vorerst nicht absehbar. Ufo hat 15 Prozent mehr Geld bei einer Vertragslaufzeit von eineinhalb Jahren gefordert. Außerdem will die Gewerkschaft eine Inflationsausgleichsprämie von 3000 Euro sowie höhere Zulagen erreichen.

Streit auch bei Discover

Noch mehr Sprengstoff birgt der Konflikt um die vergleichsweise junge Ferienflugtochter Discover Airlines, die auch knapp drei Jahre nach ihrer Gründung noch keine Tarifverträge für ihre rund 2000 Beschäftigten hat. Sowohl die Piloten der Vereinigung Cockpit als auch das von Ufo organisierte Kabinenpersonal haben bereits mit Streiks versucht, erste Tarifwerke für Mantel und Vergütung zu erzwingen. Bislang ohne Erfolg, zumal die Lufthansa dem Vernehmen nach auch mit Verdi über mögliche Tarifverträge bei der Tochter spricht. Sollte Verdi den Zuschlag bekommen, wäre das Verhältnis mit den beiden anderen Gewerkschaften, die vor allem bei der Kern-Airline stark sind, erheblich belastet.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Keinen Einfluss hat die Lufthansa auf die Tarifverhandlungen für die rund 25 000 Beschäftigten der privaten Luftsicherheitsunternehmen, die an den Flughäfen außerhalb Bayerns Passagiere und Gepäck kontrollieren. Auch hier hat Verdi bereits mehrere Warnstreikwellen organisiert und Flughäfen lahmgelegt. Die Lösung soll nun eine Schlichtung bringen, die am 5. April unter Leitung des Bremer Finanzstaatsrats Hans-Henning Lühr startet.


Anzeige: Tauchen Sie ein in die Welt des erfolgreichen Investierens mit unserer Plattform InvestingPro! Für weniger als 8 Euro im Monat erwartet Sie ein ganzes Arsenal an leistungsstarken Instrumenten, die Ihre Investmentstrategie auf ein neues Niveau heben werden:

  • ProPicks: KI-gesteuerte Aktienstrategien mit nachgewiesener Performance
  • ProTips: Komplexe Finanzdaten werden in kurze, prägnante Informationen übersetzt, damit Sie immer den Überblick behalten
  • Profi-Screener: Finden Sie die besten Aktien nach Ihren Erwartungen
  • Finanzdaten für Tausende von Aktien: Graben Sie tiefer als je zuvor und verschaffen Sie sich einen unschlagbaren Vorteil durch detaillierte Finanzdaten.
  • Und das ist noch nicht alles! In Kürze erwarten Sie weitere innovative Dienste, die Ihre Erfahrungen mit InvestingPro weiter verbessern werden.

Klicken Sie auf den Link und sichern Sie sich mit dem Rabattcode "ProTrader" zusätzliche 10% auf das 2-Jahrespaket. Jetzt zugreifen!

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.