Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP 3: Söhne und Enkel von Hamas-Chef Hanija bei Angriff Israels getötet

Veröffentlicht am 10.04.2024, 19:46
Aktualisiert 10.04.2024, 20:00

(Aktualisierung: Bestätigung der Armee)

TEL AVIV/GAZA (dpa-AFX) - Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind am Mittwoch nach Angaben der islamistischen Hamas drei Söhne und drei Enkelkinder des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija getötet worden. Sie wurden demnach in einem Fahrzeug in dem Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens getroffen.

Die israelische Armee teilte mit, es seien drei Mitglieder des militärischen Hamas-Arms bei Terroraktivitäten im Gazastreifen durch den Angriff eines Kampfjets "ausgeschaltet" worden. Das Militär bestätigte, dass es sich dabei um die Söhne Hanijas handelte. Für den Tod dreier Enkelkinder bei dem Vorfall gab es hingegen keine Bestätigung.

"Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat", zitierte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira den Hamas-Chef. Auf einem Video war zu sehen, wie Hanija die Botschaft vom Tod seiner Kinder und Enkel erhielt und dabei nur wenig Emotionen zeigte.

Muslime weltweit haben am Mittwoch den ersten Festtag zum Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf Augenzeugen im Gazastreifen, Hanijas-Söhne und Enkelkinder seien mit einem Auto unterwegs gewesen, um mit anderen Familienmitgliedern zu feiern. Diese Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, führt Berichten zufolge mit einem Teil seiner Familie seit Jahren ein Luxusleben in Katar. Er ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Er war 2021 vom sogenannten Schura-Rat für weitere vier Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Er gilt als "übergreifender" Chef der islamistischen Hamas, während Jihia al-Sinwar Chef im Gazastreifen ist. Hanija wurde 1963 im Flüchtlingslager Al-Schati geboren und wuchs dort in ärmlichen Verhältnissen auf.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Die Hamas war 1987 während des ersten Palästinenseraufstands Intifada gegen die israelische Besatzung als Ableger der ägyptischen Muslimbruderschaft gegründet worden. Das Politbüro gilt als oberste Entscheidungsinstanz und hat 15 Mitglieder.

Bei dem Terrorangriff der Hamas auf das israelische Grenzgebiet am 7. Oktober, der den Gaza-Krieg auslöste, waren mehr als 1200 Menschen getötet und über 250 Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel hatte anschließend die gezielte Tötung der Hamas-Spitze angekündigt. Laut Hamas-Innenministerium wurden bereits im Oktober mehrere Angehörige von Hanija bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen getötet.

Hanija sagte, der Angriff sei ein Beweis für Israels "Versagen" und werde die Positionen der Hamas bei den indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln nicht beeinflussen, wie der Sender Al-Dschasira berichtete. Die Hamas bestehe weiterhin auf einem dauerhaften Waffenstillstand und einer Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in ihre Wohnorte. Israel lehnt ein dauerhaftes Ende des Krieges ohne einen entscheidenden Sieg über die Hamas ab.

"Wenn sie denken, dass das Abzielen auf meine Kinder auf dem Höhepunkt dieser Gespräche - bevor die (Hamas)-Bewegung ihre Antwort vorgelegt hat - die Hamas dazu bewegen wird, ihre Positionen zu ändern, dann sind sie wahnsinnig", sagte Hanija mit Blick auf Israel. "Das Blut meiner Kinder ist nicht wertvoller als das Blut der Kinder des palästinensischen Volkes", sagte Hanija laut Al-Dschasira. "Alle Märtyrer Palästinas sind meine Kinder."

Die israelische Polizei hatte zu Monatsbeginn bereits eine Schwester Hanijas festgenommen, die im Süden Israels lebt. Die 57-Jährige werde verdächtigt, "Kontakt mit Hamas-Aktivisten unterhalten zu haben", hieß es in der Mitteilung der Polizei. Sie identifiziere sich mit einer Terrororganisation und werde der Hetze und Unterstützung von Terroranschlägen in Israel beschuldigt.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Israel hatte in der Vergangenheit immer wieder politische und militärische Führer der Hamas und anderer militanter Palästinenserorganisationen gezielt getötet. Die fehlgeschlagene Tötung des Hamas-Führers Chaled Maschaal 1997 in Amman gilt als einer der größten Misserfolge in der Geschichte des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad.

Als Teil der Besänftigungsbemühungen Jordanien gegenüber war Israel damals auch gezwungen, den einflussreichen spirituellen Hamas-Führer Ahmed Jassin freizulassen. 2004 kam der im Rollstuhl sitzende Jassin dann aber ebenfalls bei einem gezielten Luftangriff Israels ums Leben. Später tötete Israel auch dessen Nachfolger Abdel Asis Rantisi und 2012 den Hamas-Militärchef Ahmed Dschabari.

Bei solchen gezielten Angriffen kommen auch immer wieder Unbeteiligte ums Leben. Mohammed Deif, Anführer des militärischen Hamas-Arms, hat mehrere Tötungsversuche Israel überlebt. Bei einem Luftangriff auf ein Haus in Gaza gegen Ende des Gaza-Kriegs 2014 kamen aber seine Ehefrau und sein kleiner Sohn ums Leben.

Bei der Bombardierung des Hauses von Hamas-Führer Salah Schehade im Juli 2002 in Gaza wurden auch 14 unbeteiligte Palästinenser getötet, unter ihnen mehrere seiner Kinder.

Die Praxis der gezielten Tötung ist umstritten, auch in Israel selbst wird auch ihre Effektivität häufig in Frage gestellt. Nach dem Massaker am 7. Oktober hatte Israels jedoch verkündet, sie werde die Führungsriege der Hamas ausschalten.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.