PFULLENDORF (dpa-AFX) - Der von der Insolvenz bedrohte Küchenbauer Alno schöpft neue Hoffnung: Die Aktionäre haben ein Sanierungsprogramm auf den Weg gebracht, das den einstigen Marktführer für Küchenmöbel in Deutschland wieder auf eine solide finanzielle Basis stellen soll. Das Rettungskonzept hatte Alno vor gut einem Monat mit seinen wichtigsten Banken und Lieferanten ausgehandelt. Bei der Hauptversammlung am Dienstag im oberschwäbischen Pfullendorf gaben nun auch die Aktionäre zu 99,6 Prozent grünes Licht.
Alno hat seit seinem Börsengang 1995 nur drei Jahre überhaupt mit einem knappen Gewinn abgeschlossen. In den übrigen Jahren ließen die Verluste den Schuldenberg immer stärker anwachsen. Vor einigen Wochen stand Alno dann nach Angaben des Vorstands unmittelbar vor der Insolvenz und überlebte nur, weil Hauptaktionäre, Banken und Lieferanten bereit waren, an einem Rettungspaket mitzuwirken.
Es sieht vor, dass Investoren mehr als 46 Millionen Euro frisches Geld in das klamme Unternehmen schießen. Außerdem erlassen Banken Kredite in Höhe von knapp 11 Millionen Euro, und Geschäftspartner gewähren Alno mehr Zeit, um Forderungen von bis zu 62 Millionen Euro zu begleichen.
Vorstandschef Max Müller hatte die Aktionäre noch einmal eindringlich auf das geplante Rettungspaket eingeschworen. 'Ich will nichts beschönigen: Ohne ein erhebliches finanzielles Entgegenkommen der einzelnen Kreditgeber, der Hauptaktionäre und anderer Alno-Gläubiger in den vergangenen Wochen wäre eine Insolvenz der Gesellschaft nicht mehr abzuwenden gewesen', sagte er.
Auch die große Sorge des Vorstands, dass ein Aktionär das ganze Rettungspaket mit einer Anfechtungsklage noch gefährden könnte, erwies sich am Ende als unbegründet. Da bis zum Ende der Hauptversammlung kein Widerspruch eingelegt wurde, sei das Rettungspaket nun endgültig in trockenen Tüchern, sagte ein Sprecher. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hatte zuvor gewarnt, dass eine Anfechtungsklage die Umsetzung des Rettungspakets im schlimmsten Fall so lange verzögern könnten, dass Alno vorher doch noch zahlungsunfähig wird.
Vorstandschef Müller schaut nun wieder optimistisch in die Zukunft. Bis Mitte November solle die Rettungsaktion abgeschlossen sein, sagte er. Auch die Zahlen des ersten Halbjahrs machten Mut. Alno konnte seine Verluste immerhin spürbar reduziere. Von Januar bis Juni stand unterm Strich ein Minus von 8,1 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum war es noch einen Verlust von 22,9 Millionen Euro. Vor allem sei es gelungen, für alle Marken des Konzerns wieder höhere Preise durchzusetzen.
'Angesichts eines relativ positiven Marktumfelds ist das zwar noch keine Glanzleistung, aber wir sehen klar und deutlich, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden', sagte Müller. 2013 peilt Alno zum ersten Mal seit vielen Jahren ein positives Vorsteuerergebnis an - nach einem Minus von 25,2 Millionen Euro im vergangenen Jahr./mhe/DP/fn
Alno hat seit seinem Börsengang 1995 nur drei Jahre überhaupt mit einem knappen Gewinn abgeschlossen. In den übrigen Jahren ließen die Verluste den Schuldenberg immer stärker anwachsen. Vor einigen Wochen stand Alno dann nach Angaben des Vorstands unmittelbar vor der Insolvenz und überlebte nur, weil Hauptaktionäre, Banken und Lieferanten bereit waren, an einem Rettungspaket mitzuwirken.
Es sieht vor, dass Investoren mehr als 46 Millionen Euro frisches Geld in das klamme Unternehmen schießen. Außerdem erlassen Banken Kredite in Höhe von knapp 11 Millionen Euro, und Geschäftspartner gewähren Alno mehr Zeit, um Forderungen von bis zu 62 Millionen Euro zu begleichen.
Vorstandschef Max Müller hatte die Aktionäre noch einmal eindringlich auf das geplante Rettungspaket eingeschworen. 'Ich will nichts beschönigen: Ohne ein erhebliches finanzielles Entgegenkommen der einzelnen Kreditgeber, der Hauptaktionäre und anderer Alno-Gläubiger in den vergangenen Wochen wäre eine Insolvenz der Gesellschaft nicht mehr abzuwenden gewesen', sagte er.
Auch die große Sorge des Vorstands, dass ein Aktionär das ganze Rettungspaket mit einer Anfechtungsklage noch gefährden könnte, erwies sich am Ende als unbegründet. Da bis zum Ende der Hauptversammlung kein Widerspruch eingelegt wurde, sei das Rettungspaket nun endgültig in trockenen Tüchern, sagte ein Sprecher. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC hatte zuvor gewarnt, dass eine Anfechtungsklage die Umsetzung des Rettungspakets im schlimmsten Fall so lange verzögern könnten, dass Alno vorher doch noch zahlungsunfähig wird.
Vorstandschef Müller schaut nun wieder optimistisch in die Zukunft. Bis Mitte November solle die Rettungsaktion abgeschlossen sein, sagte er. Auch die Zahlen des ersten Halbjahrs machten Mut. Alno konnte seine Verluste immerhin spürbar reduziere. Von Januar bis Juni stand unterm Strich ein Minus von 8,1 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum war es noch einen Verlust von 22,9 Millionen Euro. Vor allem sei es gelungen, für alle Marken des Konzerns wieder höhere Preise durchzusetzen.
'Angesichts eines relativ positiven Marktumfelds ist das zwar noch keine Glanzleistung, aber wir sehen klar und deutlich, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden', sagte Müller. 2013 peilt Alno zum ersten Mal seit vielen Jahren ein positives Vorsteuerergebnis an - nach einem Minus von 25,2 Millionen Euro im vergangenen Jahr./mhe/DP/fn