Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP: Arbeitgeberpräsident sieht schwierige Zeiten - Kritik an Verdi-Streik

Veröffentlicht am 30.06.2022, 11:20
Aktualisiert 30.06.2022, 11:30
© Reuters.

BERLIN (dpa-AFX) - Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sieht Deutschland vor schweren Zeiten. "Die fetten Jahre sind jetzt erst mal vorbei", sagte Dulger am Mittwochabend vor Journalisten in Berlin. Deutschland sei viele Jahre durch eine "Wohlstands- und Wohlfühloase" getaumelt. "Aber damit ist jetzt Schluss", sagte Dulger. "Wir müssen jetzt gemeinsam immer häufiger darüber reden: Was tun wir, dass unsere Wirtschaft weiter am Laufen bleibt?" Deutschland sei nur stark, wenn die Wirtschaft stark sei.

Dulger kritisierte zudem Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in Seehäfen - in einer Zeit, in der die Unternehmen dringend Materialien brauchten. Dies habe ihm sehr missfallen. Vielleicht brauche man einen "nationalen Notstand", der auch Streikrecht breche, sagte Dulger. Er sei aber auf keinen Fall dafür, das Streikrecht einzuschränken. Dieses sei eines der Grundrechte. In einem Tarifkonflikt zwischen Verdi und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe hatten Hafenarbeiter mit einem 24-stündigen Warnstreik die Abfertigung von Container- und Frachtschiffen in großen Nordseehäfen weitgehend lahmgelegt.

Die Aussagen stießen auf scharfe Kritik bei Verdi. "Das ist Ausdruck einer antidemokratischen Geisteshaltung", sagte Verdi-Chef Frank Werneke am Donnerstag dem Nachrichtenportal "The Pioneer". Werneke sprach von einer "sehr, sehr bedenklichen Formulierung" Dulgers. Offenbar träume Dulger davon, "dass es einen autoritären Staat gibt, der Arbeitnehmerrechte niederknüppelt". Werneke verteidigte die Aktionen der Hafenarbeiter. "Der Sinn von Streiks ist es ja, wirtschaftlich Druck zu machen, damit die Forderung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, von Gewerkschaften überhaupt eine Chance auf Realisierung zu haben", so der Verdi-Chef. "Wegen unserer schönen blauen Augen haben wir am Verhandlungstisch noch nie etwas bekommen, sondern nur, wenn wir durchsetzungs- und im Zweifelsfall auch konfliktfähig sind."

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Zur konzertierten Aktion von Kanzler Olaf Scholz mit Gewerkschaften, Arbeitgebern und Experten am Montag sagte Dulger, dort würden keine Tarifverhandlungen geführt. Scholz hatte zu dem Treffen angesichts des rasanten Anstiegs der Preise eingeladen. Dulger sagte, es werde eine Mischung aus verschiedenen Dingen geben müssen. Er nannte steuerliche Begünstigungen und höhere Transferleistungen für Bedürftige. Es seien viele kleine Schritte notwendig. Dulger nannte auch eine Stabilisierung der Lieferketten.

Die Lage der Wirtschaft bezeichnete der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände als schwierig. Er nannte als große Herausforderungen Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischen Wandel. Dazu seien die Folgen der Pandemie und des Ukraine-Kriegs gekommen. Dieser führt zu Lieferengpässen bei wichtigen Rohstoffen. "Wir haben volle Auftragsbücher und sind trotzdem mitten in der Krise", sagte Dulger.

Er forderte für die Wirtschaft erneut ein Belastungsmoratorium bei Sozialausgaben, Steuern oder beim Lieferkettengesetz. Nötig seien mehr Flexibilität, mehr Geschwindigkeit und mehr Generationengerechtigkeit. "Jetzt ist die Zeit, die Steine umzudrehen." Als ein zunehmend großes Problem sieht Dulger den Mangel an Fachkräften.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.