LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die britische Notenbank hat ihren aggressiven geldpolitischen Kurs trotz des starken Wirtschaftswachstums nicht verändert. Wie die Bank of England am Donnerstag in London nach ihrer Zinssitzung mitteilte, bleibt der Leitzins auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Dort liegt er seit mittlerweile knapp fünf Jahren. Auch das Wertpapierkaufprogramm, dessen Volumen von 375 Milliarden Pfund seit über einem Jahr ausgeschöpft ist, wurde nicht angetastet.
Die Bank of England dürfte nach Meinung zahlreicher Beobachter aber bald reagieren: Weil die britische Wirtschaft derzeit so stark wächst wie keine andere große Industrienation, geht die Arbeitslosigkeit viel schneller zurück als von der Notenbank erwartet. Deswegen könnte sie sich gezwungen sehen, ihr Niedrigzinsversprechen anzupassen. Bislang wollen die Währungshüter über Zinsanhebungen erst nachdenken, wenn die Arbeitslosenquote von aktuell 7,4 Prozent unter die Marke von sieben Prozent fällt. Der Wert könnte jedoch schon Mitte 2014 erreicht werden, falls sich die Entwicklung der letzten Monate fortsetzt. Dies wäre gut ein Jahr früher als von der Notenbank eigentlich erwartet.
Um Investoren keine falschen Signale zu senden, könnte die Notenbank einerseits den Schwellenwert für Zinsanhebungen nach unten setzen, beispielsweise auf eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Denkbar wäre auch eine Variante, wie sie die US-Notenbank Fed verwendet: Die Bank of England würde dann signalisieren, dass sie den Leitzins selbst nach Erreichen des Schwellenwerts noch lange niedrig hielte. In beiden Fällen würde sie ihr eigenes Zinsversprechen aber faktisch brechen, was der Reputation der Notenbank nach Meinung einiger Beobachter einen Schlag versetzen könnte./bgf/hbr
Die Bank of England dürfte nach Meinung zahlreicher Beobachter aber bald reagieren: Weil die britische Wirtschaft derzeit so stark wächst wie keine andere große Industrienation, geht die Arbeitslosigkeit viel schneller zurück als von der Notenbank erwartet. Deswegen könnte sie sich gezwungen sehen, ihr Niedrigzinsversprechen anzupassen. Bislang wollen die Währungshüter über Zinsanhebungen erst nachdenken, wenn die Arbeitslosenquote von aktuell 7,4 Prozent unter die Marke von sieben Prozent fällt. Der Wert könnte jedoch schon Mitte 2014 erreicht werden, falls sich die Entwicklung der letzten Monate fortsetzt. Dies wäre gut ein Jahr früher als von der Notenbank eigentlich erwartet.
Um Investoren keine falschen Signale zu senden, könnte die Notenbank einerseits den Schwellenwert für Zinsanhebungen nach unten setzen, beispielsweise auf eine Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent. Denkbar wäre auch eine Variante, wie sie die US-Notenbank Fed verwendet: Die Bank of England würde dann signalisieren, dass sie den Leitzins selbst nach Erreichen des Schwellenwerts noch lange niedrig hielte. In beiden Fällen würde sie ihr eigenes Zinsversprechen aber faktisch brechen, was der Reputation der Notenbank nach Meinung einiger Beobachter einen Schlag versetzen könnte./bgf/hbr