😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Bündnis zwischen RWE und Gazprom geplatzt

Veröffentlicht am 22.12.2011, 13:57
ESSEN (dpa-AFX) - Der Energieversorger RWE und der russische Gasriese Gazprom haben Pläne zum gemeinsamen Bau und Betrieb von Kraftwerken in Westeuropa aufgegeben. In gegenseitigem Einvernehmen sei beschlossen worden, die Gespräche auslaufen zu lassen, teilte RWE am Donnerstag in Essen mit. 'Bedauerlicherweise konnten wir uns dennoch nicht auf einen für beide Seiten tragfähigen Rahmen für eine Zusammenarbeit einigen', sagte RWE-Chef Jürgen Großmann.

Gazprom und RWE wollten Kraftwerke in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden bauen. Die Russen hätten für Gaskraftwerke den Brennstoff zu günstigen Konditionen liefern können. RWE hatte sich auch Erleichterungen bei den bestehenden Gas-Lieferverträgen erhofft. Der Konzern schreibt im Gasgeschäft hohe Verluste, weil die Preise im langfristigen Kontrakt mit Gazprom höher liegen als am sogenannten Spotmarkt.

KAPITALERHÖHUNG ABGESCHLOSSEN

RWE hatte im Juli exklusiv Gespräche mit Gazprom begonnen. Da die Verhandlungen nicht wie geplant im Herbst zum Erfolg führten, gingen beide Seiten in die Verlängerung. Die Kooperation war als großer Baustein im Konzept von RWE gedacht, sich für die Zukunft stabiler aufzustellen. Dieser Baustein bricht nun weg. An der Mittelfristplanung und auch den Investitionen ändere sich aber nichts, sagte eine RWE-Sprecherin. Dazu passt es, dass RWE eine Kapitalerhöhung über 2,1 Milliarden Euro abschließen konnte.

Die Aufgabe von RWE gibt den Weg für Konkurrenten frei. Die Verhandlungen haben sich bereits nach Bayern verlagert. Gazprom-Chef Alexej Miller traf sich diesen Mittwoch mit Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP): 'Die Gazprom ist bereit, nicht nur als Gaslieferant, sondern auch als Investor aufzutreten', sagte Miller. Er will bis Ende 2012 entscheiden, ob und wie Gazprom in Bayern investiert. Miller, Seehofer und Zeil unterzeichneten eine Absichtserklärung für die weiteren Gespräche. Im Frühjahr soll es ein Treffen mit bayerischen Unternehmen und Kommunen geben, bei dem die Optionen besprochen werden.

INVESTOREN FÜR GASKRAFTWERKE

Bayern benötigt im Zuge des Atomausstiegs dringend Investoren für mehrere neue Gaskraftwerke. Es könnte damit zu Kooperationen zwischen Gazprom und süddeutschen Stadtwerken kommen. Die 900 deutschen Stadtwerke planen Milliardeninvestitionen, um ihren Anteil an der Stromerzeugung zu steigern. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Hans-Joachim Reck, kündigte in der 'Süddeutschen Zeitung' (Donnerstag) an, dass die kommunalen Unternehmen ihren Anteil von 10 auf 25 Prozent in den kommenden 10 bis 15 Jahren steigern wollen.

Damit die teuren Gaskraftwerke realisiert werden können, stellte Miller günstige Sonderkonditionen in Aussicht: 'Wir denken an direkte Lieferungen über Direktverträge an Werke in Bayern. Das eröffnet die Möglichkeit, zu niedrigeren Preisen zu liefern.'/wd/nmu/stw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.