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ROUNDUP: Delivery Hero will nach schwachem Quartal Wachstum beschleunigen

Veröffentlicht am 27.04.2023, 12:32
© Reuters.
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BERLIN (dpa-AFX) - Der Essenslieferdienst Delivery Hero (ETR:DHER) rechnet nach einem schwachen ersten Quartal mit besseren Geschäften im Verlauf des Jahres. Unternehmenschef Niklas Östberg geht davon aus, dass sich das Wachstum von Quartal zu Quartal beschleunigen wird. An der Börse kamen die Zahlen und die Prognose zunächst nicht gut an. Die seit einigen Wochen unter Druck stehende Aktie sackte am Donnerstag im frühen Handel kräftig ab, konnte sich aber bis zum Mittag wieder erholen und drehte sogar ins Plus.

Im laufenden Jahr soll der für die Branche wichtige Bruttowarenwert (Gross Merchandise Volume, GMV) wechselkursbereinigt um 5 bis 7 Prozent steigen, wie der im MDax notierte Konzern am Donnerstag in Berlin mitteilte. In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Bruttowarenwert um 1,5 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro zu. Bereinigt um die Folgen des im Vergleich zum Vorjahr schwachen Euro habe das Wachstum 2,1 Prozent betragen.

Der Umsatz der Segmente legte währungsbereinigt um rund zwölf Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro zu. Beide Werte fielen damit schwächer aus, als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Im laufenden Jahr soll der Segmentumsatz währungsbereinigt um rund zehn Prozent steigen. Probleme bereitete dem Unternehmen zuletzt vor allem das Asien-Geschäft.

Im ersten Quartal kam der Konzern seinem Ziel einer positiven Marge gemessen am Anteil des operativen Gewinns am Bruttowarenwert mit einem Wert von minus 0,1 Prozent schon sehr nahe. Auch hier rechnet Östberg mit einer schrittweisen Verbesserung und bestätigte seine Prognose von plus 0,5 Prozent für das laufende Jahr.

Östberg zeigte sich mit Blick auf die kommenden Monate optimistisch. "Wir beobachten bereits einen vielversprechenden Start in das zweite Quartal und erwarten eine Beschleunigung des Wachstums in diesem Jahr und darüber hinaus." Es gebe immer noch ein enormes Potenzial, das Wachstum des Geschäfts in den kommenden Jahren anzutreiben. Dazu will er den Kundenstamm vergrößern und neue Geschäftsfelder hinzufügen.

Der Kurs der Delivery-Hero-Aktie fiel im frühen Handel bis zu sieben Prozent auf 30,40 Euro, machte die Verluste aber bis zum Mittag wett und kostete zuletzt mit knapp 33 Euro etwas mehr als am Vortag. Das Papier steht allerdings seit Wochen unter Druck. Seit dem Zwischenhoch im Februar von knapp 60 Euro ging es deutlich nach unten.

Vom Rekordniveau von rund 145 Euro Anfang Januar 2021 - also zum Höhepunkt der Corona-Pandemie - ist das Papier noch weiter entfernt. Nach den damaligen Spekulationen auf einen stark steigenden Umsatz drückten Sorgen über die Nachhaltigkeit des Geschäftswachstums und die Frage der Profitabilität den Kurs bis auf weniger als 24 Euro vor knapp einem Jahr.

Wegen des Kursverfalls stieg die Aktie im Juni 2022 wieder aus dem deutschen Leitindex ab. In diesen war das Papier im Sommer 2020 für den insolventen Zahlungsabwickler Wirecard (ETR:WDIG) aufgenommen worden. Der Aufstieg war umstritten. Unter anderem, weil Delivery Hero nicht profitabel war. Der Konzern ist nach wie vor weit davon entfernt, Gewinne zu erzielen.

Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen zumindest den um Sondereffekte bereinigten operativen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) endgültigen Zahlen zufolge um 41 Prozent auf 467 Millionen Euro reduzieren. Dies geht aus dem ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervor. Dieses Ergebnis entsprach minus 1,1 Prozent des Bruttowarenwerts. Ein Jahr zuvor hatte diese Marge noch bei minus 2,4 Prozent gelegen.

Der Bruttowarenwert zog im vergangenen Jahr um fast ein Drittel auf fast 43 Milliarden Euro an - ohne die Glovo-Übernahme hätte das Plus knapp 26 Prozent betragen. Der Gesamtumsatz der Segmente wuchs um 44 Prozent auf 9,2 Milliarden Euro. Beide Werte lagen etwas unter den im Februar veröffentlichten Eckdaten. Unter dem Strich machte der Konzern einen Verlust von fast drei Milliarden Euro und damit fast dreimal so viel wie 2021. Grund dafür waren unter anderem deutlich höhere Aufwendungen und Abschreibungen auf Firmenwerte.

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