😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: Deutlich mehr Unfälle mit E-Scootern - bessere Kontrollen gefordert

Veröffentlicht am 10.05.2023, 13:27
Aktualisiert 10.05.2023, 13:30
© Reuters.

WIESBADEN (dpa-AFX) - Alkohol und Fahren auf dem Bürgersteig gehören weiter zu den häufigsten Ursachen: Bei 8260 Unfällen mit E-Scootern sind im vergangenen Jahr Menschen zu Schaden gekommen, das bedeutet einen Anstieg um knapp die Hälfte oder 49 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Elf Menschen seien ums Leben gekommen, im Vorjahr seien es fünf gewesen. 1234 Menschen wurden bei den Unfällen im Jahr 2022 schwer verletzt, 7651 leicht.

Die deutlich höheren Unfallzahlen führte die Behörde auf die steigende Zahl von E-Scootern zurück, die meist als Leihfahrzeuge in Großstädten mit mindestens 100 000 Einwohnern unterwegs sind. Dort wurden knapp 65 Prozent der Unfälle mit Personenschäden registriert.

Laut der Statistik legte die Polizei den Unfallfahrerinnen und -fahrern vergangenes Jahr in 8497 Fällen Fehlverhalten zur Last - davon können auch mehrere Faktoren zusammen kommen. In 18,6 Prozent der Fälle wurden die Fahrbahn oder Gehwege vorschriftswidrig benutzt, in 18,0 Prozent waren die Fahrer alkoholisiert und in 7,2 Prozent zu schnell unterwegs.

Die kleinen Roller mit Elektroantrieb werden oft nicht ordnungsgemäß abgestellt und blockieren Bürgersteige und Radwege. Unfälle, die von unachtsam abgestellten E-Scootern verursacht wurden, sind in der Statistik nicht enthalten.

Die Scooter sind in Deutschland seit knapp vier Jahren als so genannte Elektrokleinstfahrzeuge erlaubt, sie dürfen maximal 20 Stundenkilometer schnell sein. Der Radweg muss benutzt werden, soweit vorhanden, ansonsten die Fahrbahn, der Bürgersteig ist tabu. Das Fahren zu zweit ist ebenfalls untersagt.

Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer, forderte angesichts der Unfallzahlen mehr E-Scooter-Kontrollen seitens der Polizei. Ein deutlich schnellerer Ausbau der Radinfrastruktur würde zudem das Fahren auch auf den Scootern sicherer machen. Die Zahlen des Jahres 2022 zeigten nach den Corona-Lockdowns erstmals ein realistisches Bild, wie Brockmann sagte. Zwischenzeitlich sei die Nutzung der Scooter eingebrochen gewesen, was den starken Anstieg seit 2021 erkläre.

Unterschieden werde müsse zwischen Leih-Scootern und solchen im Privatbesitz, deren Fahrer sich weitaus häufiger an die Regeln hielten, mit ihren Fahrzeugen besser umgehen könnten und eher einen Helm trügen. Die Verleiher forderte der Experte auf, für mehr Sicherheit zu sorgen. Mittels des sogenannten Geofencings sei es möglich, die Geschwindigkeit von Scootern automatisch zu drosseln, wenn sie auf dem Gehweg unterwegs sind. Auch das Fahren zu zweit sowie wildes Abstellen lasse sich technisch unterbinden. "Alles aufwendige Dinge, aber machbar", sagte Brockmann.

Die Scooter würden als schnell verfügbares Transportmittel häufig zu Trunkenheitsfahrten benutzt, kritisierte der TÜV-Verband. "Die personellen Kapazitäten für diesen Kernbereich der Polizeiarbeit müssen erhöht werden, um Alkohol- und Drogenverstöße konsequent zu ahnden. E-Scooter sind keine Spielzeuge", mahnte der Verband.

Am Lenker stehen vorwiegend jüngere Menschen, deshalb verunglücken sie besonders häufig. 40,2 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer waren der Statistik zufolge jünger als 25 Jahre. Mehr als 80 Prozent der Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 10 der 11 Getöteten. Bei rund 36 Prozent der Unfälle mit Personenschaden gab es keinen Unfallgegner, in rund einem Drittel war der Unfallgegner ein Auto.

Im gesamten Unfallaufkommen spielten die E-Scooter allerdings eine geringe Rolle. Sie waren an 2,9 Prozent der im vergangenen Jahr insgesamt in Deutschland registrierten 288 000 Verkehrsunfälle mit Personenschaden beteiligt. 2021 war der Anteil mit 2,1 Prozent noch etwas geringer.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.