😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

ROUNDUP: EU-Abgeordnete stimmen für Kompromiss bei Emissionshandel

Veröffentlicht am 17.05.2022, 14:45
© Reuters.

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Abgeordnete im EU-Parlament unterstützen Pläne für eine Ausweitung des Emissionshandels in der EU auf Gebäude und Verkehr - allerdings mit Ausnahmen. Nach intensiven Verhandlungen nahm der Umweltausschuss des EU-Parlaments am Dienstag einen entsprechenden Kompromiss an, wie Abgeordnete mitteilten. Er sieht vor, dass Konzerne ab 2025 für den Ausstoß klimaschädlicher Gase von gewerblichen Gebäuden und beim kommerziellen Verkehr zahlen müssen. Private Haushalte werden zunächst ausgenommen.

Die EU-Kommission hatte vergangenes Jahr ein separates Emissionshandelssystem für den Straßenverkehr und den Gebäudesektor vorgeschlagen. Kritiker befürchten jedoch, dass dadurch Verbraucher mehr fürs Heizen, Benzin und Diesel zahlen müssten - was besonders angesichts der derzeit hohen Energiepreise verheerend wäre. In Deutschland und anderen Mitgliedstaaten sind diese Bereiche bereits Teil des Emissionshandels.

Das Emissionshandelssystem (ETS) wurde 2005 eingerichtet, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Bestimmte Unternehmen müssen für den Ausstoß von klimaschädlichen Gasen wie Kohlendioxid (CO2) Zertifikate kaufen oder bekommen diese kostenlos zugeteilt. Da die Menge der Zertifikate kontinuierlich sinkt und sie im Nachhinein gehandelt werden können, gibt es für Unternehmen einen Anreiz, ihre Emissionen zu reduzieren. Derzeit gilt das EU-System für den Stromsektor, Teile der Industrie und der Luftfahrt.

Der Kompromiss sieht nun vor, dass private Gebäude und Fahrzeuge erst ab 2029 dazukommen unter bestimmten Bedingungen - etwa wenn die Energiepreise gesunken sind und Haushalte bereits Geld aus einem neuen Klimasozialfonds erhalten. Außerdem soll der Preis pro Tonne CO2 bei 50 Euro gekappt werden. Zugleich soll der Schiffsverkehr nun ab 2024 komplett unter den Emissionshandel fallen, die Müllverbrennung ab 2026.

Chefverhandler Peter Liese (CDU) sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei schade, dass der private Verbrauch auf die lange Bank geschoben werde. Insgesamt zeigte er sich aber zufrieden: "Der Kompromiss ist gut fürs Klima, gut für die Jobs und gut für die Menschen." Der Grünen-Abgeordnete Michel Bloss sprach ebenfalls von einem Erfolg für das Klima. "Mit dem Votum für den europäischen Emissionshandel setzen wir den Grundpfeiler für den Klimaschutz und senden ein Signal an Welt", sagte er.

Teil des Kompromisses ist auch eine Regelung, um Unternehmen, die klimafreundlich produzieren, mit kostenlosen Zertifikaten zu belohnen. Firmen, die ihre Produktion nicht klimafreundlicher gestalten, würden weniger Zertifikate bekommen. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte zudem dafür, dass nicht gebrauchte Zertifikate gelöscht werden und Teile der Industrie ab 2031 keine kostenlosen Zertifikate mehr bekommen. Das soll die Emissionen weiter reduzieren. Die konservative EVP-Fraktion hatte dies jedoch nicht unterstützt.

Aus der Industrie kam gemischtes Feedback. Der Präsident des DIHK, Peter Adrian, befürchtet internationale Wettbewerbsnachteile für deutsche Unternehmen, da andere Regionen der Welt noch keine CO2-Bepreisung haben. Daher sei es wichtig, dass die freie Zuteilung von Zertifikaten weitergeführt werde. Die Ausweitung des Systems auf Gebäude und Verkehr begrüßte er hingegen.

Das Parlament wird voraussichtlich Anfang Juni im Plenum über die Vorschläge abstimmen. Dann muss das Gesetz noch mit den EU-Ländern verhandelt werden. Ob es so umgesetzt wird, ist also noch unklar.

Der ETS ist Teil des "Fit for 55"-Klimapakets der EU. Ziel ist es, klimaschädliche Emissionen bis 2030 um 55 Prozent zu senken im Vergleich zu 1990. Bis 2050 soll die EU klimaneutral werden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.