BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern Fresenius (ETR:FRE) sichert sich mit einem Gemeinschaftsunternehmen zwei Produktionsstätten in Russland und baut dadurch sein Geschäft in Osteuropa aus. Die Konzerntochter Kabi starte mit CJSC Binnopharm ein Joint-Venture, an dem Kabi 51 Prozent der Anteile halten werde, teilte das Dax (ETR:DAX)-Unternehmen am Freitag mit. Bisher habe Fresenius in Russland noch keine eigenen Produktionsstätten, sagte ein Sprecher. Die Transaktion sei daher eine gute Grundlage für weiteres Wachstum nicht nur in Russland, sondern auch in den anderen Ländern Osteuropas.
Binnopharm stellt intravenös zu verabreichende Arzneimittel, Infusionslösungen und pharmazeutische Wirkstoffe her. Das in der Nähe von Moskau ansässige Unternehmen verfüge über zwei Produktionsstätten und habe 2013 einen Umsatz von 104 Millionen US-Dollar erzielt, teilte Fresenius weiter mit. Binnopharm gehört der russischen Beteiligungsgesellschaft Sistema JSFC.
Die Fresenius-Tochter Kabi ist seit 1994 auf dem russischen Markt aktiv und setzte dort vergangenes Jahr 73 Millionen Dollar um. Eine Prognose für das zukünftige Umsatzwachstum in Russland nannte Fresenius nicht. 2013 setzte der hessische Medizinkonzern mit seiner zweitgrößten Sparte Kabi rund 5 Milliarden Euro um. Der Gewinn belief sich auf 487 Millionen Euro - ein Plus von 10 Prozent.
Fresenius will die Transaktion Ende des Jahres abschließen. Die Freigabe der Kartellbehörden und der russischen Regierungskommission für ausländische Investitionen stehen noch aus. Zu finanziellen Details machte der Konzern keine Angaben.
Der russische Markt ist für viele Pharmakonzerne besonders attraktiv. 2013 betrug das Marktvolumen laut Angaben des Branchendienstes IMS Health umgerechnet rund 14 Milliarden Euro. Bis 2017 soll es auf rund 21 Milliarden Euro steigen.tb