ATHEN (dpa-AFX) - Aus Protest gegen geplante Entlassungen hat die Mehrheit der griechischen Staatsbediensteten am Mittwoch die Arbeit für 24 Stunden niedergelegt. Ministerien, Finanzämter und auch viele staatliche Schulen blieben geschlossen. Ärzte behandelten in staatlichen Krankenhäusern nur Notfälle, berichteten griechische Medien. Auch viele Stadtbediensteten streikten. Bis Ende 2014 sollen mindestens 11 000 Staatsdiener entlassen werden. Knapp 4000 haben bereits ihre Arbeit verloren.
In mehreren griechischen Städten gingen vor allem Staatsbedienstete ohne Beamtenstatus auf die Straße. Ihr Arbeitsplatz ist am meisten gefährdet. In Athen versammelten sich nach Polizeischätzungen rund 3000 Demonstranten, in der Hafenstadt Thessaloniki demonstrierten rund 2000 Menschen gegen die Entlassungswelle. Das Motto lautete überall: 'Stoppt die Entlassungen'. Kleinere Proteste gab es Medienberichten zufolge auch in anderen Städten.
Rund ein Dutzend Lehrer fesselten sich an die Absperrungen vor dem Parlament in Athen. Putzfrauen, die in Ministerien arbeiten und bald gehen müssen, schenkten vor dem Parlament Eimer und Besen und skandierten: 'Wo sollen wir hin?'.
Auswirkungen im Bereich Tourismus und Verkehr hatte der Streik nicht. Die Demonstrationen verliefen nach Polizeiangaben friedlich. Zu den Protesten hatte die Gewerkschaft der Staatsbediensteten (ADEDY) aufgerufen. Neue Streiks der Staatsbediensteten sind für den 19. und 20. März angekündigt worden.
Die Entlassungen werden von den internationalen Geldgebern gefordert. Sie sind eine der Voraussetzungen für weitere Hilfen der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF).br